Continental vertagt Abspaltung seiner Antriebssparte Vitesco

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Continental verschiebt die geplante Abspaltung seiner Antriebssparte Vitesco Technologies (früher: Division Powertrain) auf unbestimmte Zeit. Als Grund nennt der Vorstand die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten.

Die Entscheidung ist das Resultat der jüngsten Vorstandssitzung des Dax-Konzerns. Der Spin-Off samt Börsennotierung der Antriebssparte Vitesco Technologies sei in diesem Jahr nicht mehr durchzuführen, hieß es im Nachgang. Und: Man werde diesen Schritt vollziehen, „sobald sich das Marktumfeld dafür spürbar verbessert und gefestigt hat“. Folglich wird der Plan auf der für den 14. Juli online geplanten Hauptversammlung keine Rolle mehr spielen. Grundsätzlich bedarf das geplante Spin-Off noch der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung.

Kurzer Rückblick: Mitte 2018 kündigte Continental eine umfassende Umstrukturierung an. So soll der Konzern unter der neuen Dachmarke Continental Group als Holding mit den drei Bereichen Rubber, Automotive und Powertrain geführt werden. Aus E-Mobilitätssicht besonders interessant ist die inzwischen in Vitesco Technologies umbenannte Powertrain-Sparte, die von Andreas Wolf geleitet wird und die neben dem Verbrenner-Geschäft auch Hybrid- und Elektroantriebe sowie alle laufenden Batterieaktivitäten unter sich vereint. Unter den mehr als 240.000 Beschäftigten des Konzerns arbeiten in diesem Bereich rund 40.000 Mitarbeiter.

Nachdem Continental lange auf einen Teilbörsengang von Vitesco hinarbeitete, machte der Konzern im September 2019 publik, zusätzlich eine eine mögliche komplette Abspaltung mit anschließender Börsennotierung zu prüfen. Zur Begründung hieß es, dass Continental damit den Handlungsspielraum „angesichts einer sich weiter beschleunigenden Dynamik hin zur Elektrifizierung von Antrieben und den derzeit kaum vorhersehbaren Bedingungen für einen möglichen Teilbörsengang im Jahr 2020“ erweitere.

Die sich nun offenbar konkretisierenden Pläne wurden von der aktuellen wirtschaftlichen Ausnahmesituation jäh gestoppt – zumindest fürs Erste: „Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise haben zwar den Markt vorübergehend angehalten, aber die Grundlagen künftigen Marktwachstums nicht verändert. Daher verfolgen wir unsere Spin-Off-Pläne konsequent weiter“, stellt Konzernchef Elmar Degenhart klar. „Sie sind zweifelsfrei der richtige Weg, den Continental und Vitesco Technologies gemeinsam und entschlossen zu Ende gehen werden, sobald sich das Marktumfeld spürbar verbessert und gefestigt hat und sich als berechenbarer erweist als zurzeit.“

Die Vorbereitungen für die geplante Abspaltung sollen demonstrativ weiterlaufen. „Dann kommt es nur noch auf das passende Timing im Marktumfeld an“, äußert Vitesco-Chef Wolf, der im August 2019 bereits seine Strategie umrissen hatte: Innerhalb des Antriebsmix rechnet Continental mit einer unterschiedlich ausgeprägten Dynamik. So wachse der Markt für Hochvoltkomponenten und Lösungen für die Hybridisierung „deutlich schwungvoller als erwartet“. Dieser schnellere Produktionsanstieg führe „früher als bisher erwartbar zu einem wirtschaftlich attraktiven Geschäft“

„Die Zukunft ist zweifellos elektrisch. Davon sind wir überzeugt“, sagte Wolf seinerzeit. Für reine Verbrennungskomponenten eröffnen sich nach Einschätzung von Continental dagegen „künftig nur noch selektive Wachstumschancen“.
automobilwoche.de, continental.com

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