VW ID.3 1st Edition kann ab dem 17. Juni bestellt werden
Vorbesteller des VW ID.3 1st Edition können ihr Fahrzeug ab dem 17. Juni verbindlich bestellen. Das teilte Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann nun mit. Die Kaufverträge der Vorbesteller sind auch ein Testlauf für das neue Agenturmodell, über das die ID.-Modelle vertrieben werden.
Wie Stackmann via Twitter und LinkedIn bekanntgab, können die über 30.000 Vorbesteller der limitierten 1st Edition ab dem 17. Juni verbindliche Bestellungen für den ID.3 aufgeben. Bei der Vorbestellung hatten diese Kunden bereits 1.000 Euro Reservierungsgebühr angezahlt. Laut dem VW-Vertriebsvorstand sollen die Kunden nun „in Kürze“ von ihren jeweiligen VW-Händlern kontaktiert werden.
Weiterhin unklar sind jedoch die genauen Preise bzw. Leasingraten – und auch die endgültigen Lieferfristen. VW hatte sich angesichts diverser Berichte über Software-Probleme beim ID.3 zuversichtlich gezeigt, den angekündigten Auslieferungsstart „im Sommer“ einhalten zu können. Zuletzt hatte Konzernchef Herbert Diess von „großen Fortschritten“ bei der Software gesprochen.
Ebenfalls weiter offen ist, wann die „regulären“ ID.3 nach der Sonderedition zum Modellstart verbindlich bestellt werden können und auch ausgeliefert werden – dazu machte Stackmann keine Angaben.
Die verbindlichen Kaufverträge der Vorbesteller sind auch in einem weiteren Punkt ein Testlauf für VW und die Händler: Mit dem Verkauf des ID.3 startet auch das sogenannte Agenturmodell, auf das sich der Hersteller und die Händler geeinigt haben: Der Bestellvorgang wird zwar über den Händler abgewickelt, der Kunde schließt den Kaufvertrag jedoch direkt mit Volkswagen – und nicht wie bisher mit dem Autohaus. Für die Vermittlung – quasi als Dienstleistung – erhält der Händler eine fixe Marge.
Das Agenturmodell hatten Volkswagen und der Händlerverband VAPV bereits im Februar verhandelt. Laut einem Bericht der „Automobilwoche“ haben inzwischen 95 Prozent der Händler die entsprechenden Verträge unterschrieben. Die Elektroautos auf Basis des MEB sowie der kommenden Premium Platform Electric (PPE) – letzteres dürfte vor allem die ebenfalls im VAPV organisierten Audi-Händler betreffen – werden ausschließlich über das Agenturmodell vertrieben. Sprich: Hat ein Händler die Vereinbarung nicht unterzeichnet, kann er keines der neuen Elektromodelle anbieten.
Einige Händler sehen in dem Agenturmodell Vorteile, auch wenn sie den eigentlichen Verkauf aus der Hand geben. Bisher mussten Händler etwa die Ausstellungsfahrzeuge auf eigene Kosten beschaffen, künftig werden diese vom Hersteller gestellt. Auch die Lagerhaltung und die Finanzierung laufen nun direkt über den Hersteller und nicht mehr über die Handelsbetriebe. Somit wird auch das Restwertrisiko nach Wolfsburg und Ingolstadt verlagert.
Den Händlern kommt somit eine Doppelrolle zu: Bei den Elektroautos sind sie ein Dienstleister für den Hersteller, bei den Verbrennern jedoch selbst der Verkäufer.
kfz-betrieb.vogel.de, golem.de, twitter.com (alle ID.3 1st Edition), automobilwoche.de (Agenturmodell)
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