Lime übernimmt Jump von Uber
Lime übernimmt von Uber das Geschäft mit E-Bikes und E-Tretrollern unter der Marke Jump. Gleichzeitig beteiligt sich Uber zusammen mit dem Google-Mutterkonzern Alphabet und anderen Investoren an einer 170 Millionen Dollar schweren Finanzierungsrunde von Lime.
Oder anders formuliert: Uber gibt sein Geschäft mit den mietbaren Jump-E-Bikes und den E-Tretrollern an Lime ab und konzentriert sich wieder auf das Kerngeschäft der Fahrdienst-Vermittlung. Zugleich führt das Unternehmen die aktuelle Finanzierungsrunde von Lime an, die dem E-Tretroller-Verleiher ingesamt 170 Millionen Dollar einbringt.
Uber war bereits zuvor an Lime beteiligt und stockt somit nur auf. Wie hoch der Anteil ist, wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Beide Unternehmen hatten bereits in einigen Städten miteinander kooperiert. Für die Kunden soll sich mit dem Deal erst einmal nichts ändern: Die Jump-Gefährte sollen weiterhin über die Uber-App buchbar sein, auch wenn sie künftig von Lime betrieben werden.
Der Fahrten-Vermittler Uber hatte Jump vor rund zwei Jahren aufgekauft, um das Unternehmen gemäß der Strategie von CEO Dara Khosrowshahi zu einer Mobilitätsplattform mit mehreren Angeboten und Fortbewegungsmitteln auszubauen. Wie alle anderen Anbieter stand auch die Uber-Marke Jump in dem hart umkämpften Markt der Sharing-Angebote wirtschaftlich unter Druck.
Die Corona-Krise hat sowohl Lime als auch Uber zusätzlich belastet. Uber hatte in dieser Woche den Abbau von 3.700 Stellen, rund 14 Prozent der Belegschaft angekündigt. Bei Lime wurde bereits Ende März über große Finanzprobleme berichtet. Wie Bloomberg damals schrieb, würden die Geldreserven bei dem Tempo des derzeitigen Verlusts für rund zwölf Wochen reichen. Die 170-Millionen-Dollar-Finanzierung hilft Lime also kurzfristig enorm, langfristige Probleme sind damit aber noch nicht gelöst.
Lime selbst sieht das natürlich anders. „Diese Investition bestätigt die Marktstärke von Lime und versetzt das Unternehmen in die Lage, ein langlebiges Geschäft aufzubauen, das den Menschen nachhaltige, sichere und erschwingliche Transportmöglichkeiten bietet“, heißt es selbstbewusst in der Mitteilung.
Was angesichts der Uber-Beteiligung und der Millionen-Finanzierung nicht untergehen sollte: Mitgründer Brad Bao ist nicht mehr CEO von Lime. Diesen Posten übernimmt Wayne Ting, bisher Global Head of Operations and Strategy. Bao bleibt als Vorsitzender des Verwaltungsrats jedoch im Unternehmen.
manager-magazin.de, t3n.de, li.me
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