VW baut Werk für Zellproduktion in Salzgitter selbst
Das Joint Venture des Volkswagen-Konzerns mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt nimmt konkrete Formen an. Die Partner haben jetzt beschlossen, dass die Gebäude und Infrastruktur der geplanten gemeinsamen Batteriezellenfabrik „Northvolt Zwei“ von Volkswagen selbst gebaut werden.
Dadurch wollen die Partner am Standort Salzgitter – basierend auf dem bereits existierenden Center of Excellence Batteriezelle – Synergien nutzen. Die Investitionen in das Bauvorhaben belaufen sich laut einer neuen Mitteilung von Volkswagen auf rund 450 Millionen Euro. Einmal fertiggestellt, soll die Fabrikanlage anschließend vom Gemeinschaftsunternehmen angemietet werden, heißt es aus der Konzernzentrale.
Im Juni 2019 gaben beide Unternehmen bekannt, dass die Batteriezellfertigung in Salzgitter ab 2020 aufgebaut und zum Jahreswechsel 2023/2024 starten solle. Für das erste Jahr wird eine Kapazität von 16 GWh angepeilt, „in den Folgejahren“ streben Volkswagen und Northvolt an, diese auf 24 GWh zu erweitern.
Die auf einen im März eingereichten Bauantrag fußende Errichtung der Gebäude und der nötigen Infrastruktur bezeichnet durch Volkswagen als „nächste strategische Richtungsentscheidung“. Außerdem bestätigen die Wolfsburger den zuvor angekündigten Zeitplan, wonach das Bauvorhaben noch im laufenden Jahr beginnen und die Produktion von Batteriezellen am Standort Anfang 2024 losgehen soll.
„Die Batteriezellfertigung in Salzgitter ist ein wichtiger Schritt für die Transformation in die E-Mobilität“, äußert Thomas Schmall, Chef der Konzerntochter Volkswagen Group Components. „Mit der Fertigung und dem Center of Excellence Batteriezelle bündeln wir Kompetenzen am Standort Salzgitter und treiben damit die Weiterentwicklung der Batteriezellen voran, entwickeln neue Standards und können diese direkt in eine Fertigung überführen.“
Im September ist in Salzgitter bereits im kleinen Maßstab eine Pilotfertigung angelaufen. Insgesamt wird VW aber trotz der eigenen Fertigung weiter massiv Zellen von Zulieferern einkaufen müssen: Bei einer durchschnittlichen Batteriekapazität von 50 kWh im Fahrzeug reichen die 16 GWh für 320.000 E-Autos – also in etwa die Kapazität der Elektroauto-Fabrik in Zwickau. Für die Pläne in Europa und Asien benötigt der Konzern eine Jahreskapazität für Batteriezellen von mehr als 300 Gigawattstunden Speicherkapazität. Strategische Lieferantenbeziehungen unterhält Volkswagen aktuell mit LG Chem, Samsung und SK Innovation für Europa sowie CATL für China und Europa. SK Innovation wird zusätzlich die Batteriezellen für den US-Markt liefern.
automobilwoche.de, wiwo.de, volkswagen-newsroom.com
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