Lexus gewährt zehn Jahre Garantie auf die Batterie des UX300e

Lexus wird bei seinem ersten BEV-Modell UX 300e eine zehnjährige Garantie (oder eine Million Kilometer) für alle Funktionen der Traktionsbatterie bieten. Zudem nennen die Japaner weitere Details zu dem Akku – und dessen Luftkühlung.

Die lange Batterie-Garantie beim UX300e bezeichnet Lexus in einer Mitteilung als „Maß für das Vertrauen der Marke in die Technologie“. Für die genannte Dauer oder Fahrleistung werde garantiert, dass die Kapazität in diesem Zeitraum nicht unter 70 Prozent sinkt – sofern der Eigentümer die im Wartungsprogramm vorgesehenen regelmäßigen Kontrollen respektiere. Für das Fahrzeug selbst gilt jedoch nur eine Garantie von drei Jahren, für die restlichen Teile des Antriebsstrang sind es fünf Jahre oder 100.000 Kilometer.

Wie aus der Mitteilung von Lexus außerdem hervorgeht, setzt der Hersteller beim Akku des UX 300e auf eine Luftkühlung. Dieses soll „sicherer und leichter als wassergekühlte Systeme“ sein. „Mit gekühlter Luft, die im Akkupack zirkuliert, kann eine stabile Akkuleistung auch bei hoher Geschwindigkeit und wiederholtem Schnellladen erreicht werden“, schreibt Lexus in der Mitteilung. „Das System arbeitet Hand in Hand mit der Kabinenklimaanlage und verbessert die Leistung, die Akkulaufzeit und die Ladeleistung des Fahrzeugs.“ Wie gut die Luftkühlung arbeitet und wie konstant die Ladeleistung bei mehrmaligem Schnellladen auf der Langstrecke ist, wird sich wohl erst bei Tests zeigen.

Die Ladeleistung selbst liegt bekanntlich bei maximal 50 kW mit Gleich- und 6,6 kW mit Wechselstrom. In früheren Mitteilungen hatte Lexus nur davon gesprochen, dass die Batterie über ein „Temperaturmanagement“ verfügen soll, ohne die Technik zu spezifizieren.

Das „Temperaturmanagement“ im UX300e geht jedoch über die Luftkühlung bei zu warmen Zellen hinaus. Bei niedrigen Temperaturen sollen unter jedem Batteriemodul platzierte Heizelemente den Akku erwärmen und so laut Lexus „die Auswirkungen der Kälte auf die Reichweite minimieren“. Zudem, heben die Japaner in der Mitteilung hervor, sei der Akku „für eine lange, störungsfreie Lebensdauer“ mit Gummidichtungen ausgestattet, um ihn vor Wasser und Staub zu schützen.

Der Akku selbst kommt auf eine Kapazität von 54,3 kWh. Aufgebaut ist der Akkupack aus 288 Zellen. Der Großteil der Module ist flach im Fahrzeugboden montiert, unter der Rückbank sind auf dem flachen Batteriepack einige weitere Module untergebracht. Diese teilweise zweistöckige Bauweise ist nicht ungewöhnlich und soll Platz und Funktionalität im Innenraum gewährleisten – bei gleichzeitig optimierter Batteriekapazität.

Der UX300e wird von einem 150 kW starken Elektromotor angetrieben, der an der Vorderachse im klassischen Motorraum sitzt. Eine Allrad-Version mit zweitem E-Motor an der Hinterachse ist offenbar nicht vorgesehen. Bis Ende des Jahres will Lexus den UX300e als erstes reines BEV des Toyota-Konzerns in Europa einführen. Preise für Deutschland sind noch nicht bekannt. Als Benziner ist der UX in Deutschland ab 33.950 Euro erhältlich, der Hybrid kostet mindestens 35.900 Euro.
lexus.eu

10 Kommentare

zu „Lexus gewährt zehn Jahre Garantie auf die Batterie des UX300e“
Releit
11.05.2020 um 14:52
Das heißt aber auch, 10 Jahre immer schön brav zum Händler das teure Service machen lassen. Die lernen scheinbar von Hyundai/Kia. Bei denen ist alle 15.000 km ein Service vorgeschrieben bei 8 Jahren Garantie auf den Akku. Da kommt was zusammen an unnötigen Servicekosten dabeim E-Auto kaum Service notwendig ist. Tesla macht das viel Kundenfreundlicher. Dort gibt’s Garantie ohne teuren Servicezwang.
EMobilist
12.05.2020 um 08:37
Die Wartung bei Hyundai / Kia ist zwar lästig, aber nicht teuer. Die erste Wartung beim Kona hat 82 € brutto gekostet und im Wartungsplan sind auch künftig keine zeitintensive Arbeiten vorgesehen. Dafür kostet ein Model 3 locker 10.000€ mehr. Ein Lexus hat vermutlich andere Kosten, da "Premium" Marke. Ich finde die Ansage 10 Jahre, 1 Mio KM top, sollten eigentlich alle Hersteller bieten, damit die Angst bei Käufern schwindet.
Perling
11.05.2020 um 19:13
Dafür limitiert Tesla die Batteriekapazität und Ladeleistung ohne den Kunden zu informieren. Und mit den Garantieleistungen geht es auch zunehmend bergab mit den Zusatzkosten jedoch stetig bergauf.
eCar-Fan und TESLA-Fahrer
11.05.2020 um 16:06
Sollte der UX 300e eine Reichweite von 400 km nach WLTP bekommen, so entspricht das etwa 320 km realer Reichweite. Bei einer erreichten Kapazität von 70 % wären das gerade mal noch 225 km!Auf so eine Garantie kann man getrost verzichten.
Martin Leitner
12.05.2020 um 07:31
Das ist auch schon der Grund, warum die Japaner so eine Garantie geben können: Es wird kaum Nutzer geben, die innerhalb von 10 Jahren über 200.000 km kommen werden. Außer Taxifahrer - und die sind wahrscheinlich von dieser Garantie ausgenommen.
kph130
23.12.2020 um 15:48
ein km-schnitt von "nur" 20.000km/a? mein schnitt (keine dienstliche nutzung) ueber die letzten 10 jahre sind ca 35.000km/a...ist doch ein fahrzeug und kein stehzeug! p.s.: fahre seit 10jahren japanische hybride: 7jahre einen prius2, seit bald 3jahren einen outlander phev p.p.s.: artikel erst jetzt gelesen, ist aber immer noch aktuell
D-Tric
11.05.2020 um 20:34
@eCar-Fan Welcher Hersteller bietet denn sonst noch nach 10 Jahren 70% Kapazitätsgarantie? Dass der Akku etwas klein geraten ist ist ja ein ganz anderes Thema. Die Garantie ist vielleicht sogar das beste an dem Auto. Die anderen technischen Daten finde ich etwas enttäuschend.
Michael
12.05.2020 um 09:32
50 kW DC und einphasig AC ... Ende 2020
Matthias
12.05.2020 um 10:33
Beeindruckende Garantie, aber enttäuschende Ladespezifikationen. Gut als Pendelfahrzeug, "untauglich" für lange Strecken.
Bartholomäus Steiner
30.05.2020 um 20:39
Top Garantie, schwache Ladeleistung und leidet ein SUV

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch