Tesla nimmt Kredit für GF3-Ausbau auf
Tesla hat sich bei der Industrial and Commercial Bank of China eine weitere Kreditlinie über bis zu 4 Milliarden Yuan (rund 565 Millionen Dollar) für den Ausbau seiner Gigafactory 3 in Shanghai gesichert.
Den Kredit kündigte Tesla in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC an. Für die erste Phase seines China-Werks hatte Tesla im vergangenen Jahr bereits Kreditvereinbarungen über bis zu 3,5 Milliarden Yuan (465 Millionen Euro) mit chinesischen Banken abgeschlossen.
Ab der ersten Inanspruchnahme des Kreditrahmens beträgt die Laufzeit ein Jahr. Offen ist noch der genaue Zinssatz, den Tesla zahlen muss. Entweder kann der Kredit in Yuan zum offiziellen Marktzins der chinesischen Zentralbank mit einem Abschlag von 0,35 Prozent ausgezahlt werden oder in US-Dollar. In diesem Fall wird der 1-Jahres-Libor plus 0,8 Prozent zu Grunde gelegt. Am 7. Mai, als die Vereinbarung veröffentlicht wurde, lag der 1-Jahres-Libor knapp unter 0,8 Prozent – der Tesla-Zins würde sich also auf rund 1,6 Prozent belaufen. Aber nur, wenn Tesla den Kredit zeitnah und in Dollar abruft.
Der Mitteilung zufolge darf Tesla die Gelder nur für den Ausbau der Automobilproduktion am Standort Shanghai einsetzen. Neben der bereits errichteten Halle für das Model 3 ziehen die Kalifornier derzeit ein zweites Gebäude hoch, in dem das Model Y für den chinesischen Markt gefertigt werden soll. Von dem E-SUV erhofft sich Tesla global weiter steigende Absätze.
In China ist das Model 3 zwar sehr gut angekommen und erfreut sich auch seit der letzten Preissenkung (um weiterhin von den Subventionen profitieren zu können) großer Beliebtheit. Doch im April hat offenbar eine Kombination aus der politischen Unsicherheit über die künftigen Subventionen und die Auswirkungen der Corona-bedingten Schließungen für einen Einbruch gesorgt. Im Vergleich zum März (10.160 Model 3) gingen die Verkäufe im April um 64 Prozent auf noch 3.635 Fahrzeuge zurück, wie die China Passenger Car Association (CPCA) mitteilte.
Gute Nachrichten gibt es zudem aus Südkorea: Dort ist Tesla den Corona-Beschränkungen zum Trotz im ersten Quartal 2020 zu einer der drei größten Import-Marken aufgestiegen – wohlgemerkt nur mit Elektroautos. Davon verkauften die Kalifornier 4.070 Exemplare. Damit entfällt rund die Hälfte aller EV-Verkäufe (8.831 Fahrzeuge) auf Tesla.
Der Abstand zu den beiden größten Importmarken Mercedes-Benz (15.400 Fahrzeuge) und BMW (11.331 Fahrzeuge) ist aber noch groß. GM Chevrolet (im Kern der frühere koreanische Autobauer Daewoo) verkaufte 3.910 Fahrzeuge, während die Zulassungszahlen von Audi und Volvo in dem Bericht der „Korea Times“ nicht einmal genau genannt werden.
teslamag.de, autoblog.ch, tesla.com (alle China-Kredit), cnbc.com (China-Zulassungen), koreatimes.co.kr (Korea-Zulassungen)
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