Telekom: Get Charge wird künftig von Alpiq betrieben
Get Charge, das Ladeangebot der Deutschen Telekom, wird künftig von dem Schweizer Energieversorger Alpiq betrieben. Ab dem 1. Juli geht das Lade-Geschäft an die Deutschland-Tochter von Alpiq über. Die als „Comfort Charge“ bezeichneten eigenen Ladepunkte will die Telekom aber weiter betreiben.
Konkret werden alle Ladevorgänge bis zum 30. Juni wie gehabt über die Deutsche Telekom abgewickelt. Ab dem 1. Juli liegt die Verantwortung bei der Alpiq Energie Deutschland GmbH. Wie die Telekom in einer Mail an die Get-Charge-Kunden schreibt, die electrive.net vorliegt, sollen die bisherigen Ladekarten sowie die Get-Charge-App danach weiter funktionieren. Falls Kunden noch ein kWh-Guthaben bei der Telekom haben, verfällt dieses allerdings mit dem Anbieterwechsel – es sollte also bis zum 30. Juni aufgebraucht werden.
Laut der Kundenmail soll der aktuelle Tarif „erstmal“ gleich bleiben. An Partner-Ladesäulen werden bei Get Charge 0,29 Euro/kWh (AC) und 0,39 Euro/kWh (DC) fällig. An anderen Ladesäulen, etwa von EnBW, Ionity oder dem Ladenetz-Verbund, kostet die Kilowattstunde 0,89 Euro – egal ob AC oder DC. Mit dieser Formulierung hält sich der Anbieter jedoch eine künftige Preisänderung offen. „Alle weiteren Informationen erhältst Du am 01. Juli 2020 von Alpiq per E-Mail“, schreibt die Telekom in der Kundenmail.
Kunden müssen aktiv per E-Mail widersprechen, ansonsten werden zu dem Stichtag ihre Kundendaten automatisch an die Alpiq Energie Deutschland GmbH übergeben. Der Vertrag mit der Telekom wird aber auf alle Fälle am 30.6. enden – die Frage ist also nur, ob Alpiq den Kundenkontakt übernimmt oder nicht. Da die Telekom dann keine Kundenverträge mehr unterhält, ist der Konzern kein Mobility Service Provider mehr und konzentriert sich in der Elektromobilität auf seine Rolle als Charge Point Operator. Dieses als „Comfort Charge“ bezeichnete Geschäft will die Telekom nach eigenen Angaben weiter betreiben. Im Dezember hatte „Comfort Charge“ seinen 100. Schnellladepunkt errichtet.
Auf Nachfrage von electrive.net macht die Telekom keine weiteren Aussagen zu der Partnerschaft, bestätigt aber die Angaben aus der Kundenmail. Weitere Informationen sollen „in den nächsten Wochen“ folgen.
Die Telekom selbst bezeichnet den De-facto-Rückzug aus dem Ladegeschäft als Weiterentwicklung des Angebots. „Um unser zukünftiges Engagement für die Elektromobilität wirkungsvoll zu verstärken, schließen wir eine neue Partnerschaft mit Alpiq Energie Deutschland GmbH“, heißt es in der Mail. „Alpiq verfügt über eine langjährige und internationale Erfahrung im Bereich Elektromobilität.“
In der Tat ist Alpiq in der Elektromobilität kein Unbekannter. Das Unternehmen gehört zu den größten Stromanbietern in der Schweiz und betreibt dort auch öffentliche Ladestationen – genauso wie in Österreich, Italien und Teilen Deutschlands. Für Österreich ist Alpiq auch Ladepartner des PSA-Konzerns. Zudem ist Alpiq auch Partner von Hyundai bei dem Projekt rund um die Brennstoffzellen-Lkw in der Schweiz. Bei stationären Energiespeichern arbeitet Alpiq unter anderem mit Mercedes-Benz Energy zusammen.
Quelle: Info per E-Mail
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