Bereitet Tesla eine bidirektionale Ladefunktion vor?
Tesla hat sein Model 3 und wahrscheinlich auch sein Model Y offenbar für das bidirektionale Laden vorbereitet. Nun gibt es Zweifel an dem entsprechenden Medienbericht, der dies unterstellt.
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Eine bidirektionale Ladefunktion wäre durchaus überraschend, denn Tesla-Chef Elon Musk hatte bis dato stets argumentiert, dass die Tesla-Flotte zu klein sei, als dass sich diese Funktion zur Ausbalancierung des Stromnetzes auszahle. Bedenken gab es bei den Kaliforniern auch mit Blick auf eine potenziell beschleunigte Batteriealterung. Inzwischen hat sich die Meinung der Tesla-Chefetage zum bidirektionalen Laden aber offenbar geändert. Das geht aus einem Bericht von Electrek hervor, der sich auf Aussagen eines Elektrotechnikers beruft, welcher für einen Konkurrenten am „Teardown“ eines Model 3 beteiligt war.
Demnach sei das Design des Onboard-Ladegeräts vollständig bidirektional: Strom könne nicht nur von Wechsel- in Gleichstrom umgewandelt werden, sondern auch in umgekehrter Weise. Bekanntlich die Voraussetzung für bidirektionales Laden. Außerdem soll das Gerät mit einem 3-Phasen-Design ausgestattet sein, so dass es weltweit eingesetzt werden kann. Es wird vermutet, dass Tesla das bidirektionale Laden via Software-Update aktivieren könnte.
Bisher haben sich vor allem die großen OEM, etwa Honda und Nissan, mit der Entwicklung von V2G-Technologien befasst. In Deutschland haben beispielsweise Nissan, TenneT und The Mobility House (TMH) kürzlich ihr 2018 gestartetes Vehicle-to-Grid-Pilotprojekt zur Umverteilung erneuerbarer Energien in Deutschland beendet.
Update vom 24.05.2020: Inzwischen hat ein Elektroingenieur ein Video veröffentlicht, das den Electrek-Bericht als Fehlinformation entlarven soll. Die Begründung: Womöglich wurden bei dem „Teardown“ Komponenten der Ladesteuerung falsch interpretiert.
electrek.co (Original-Meldung), electricrevs.com (Gegenargumentation)
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