Gaussin und Total kreieren E-Tankwagen für Flugzeuge

Gaussin und Total entwickeln den angeblich weltweit ersten rein elektrisch angetriebenen Tankwagen für Flugzeuge. Der Prototyp umfasst zwei Tankauflieger mit einem Fassungsvermögen von je 30 Tonnen Treibstoff und wird voraussichtlich ab Ende dieses Jahres seinen Dienst antreten.

Eingesetzt werden soll der Elektro-Tankwagen auf dem Airbus-Industriegelände in Toulouse. Die Lithium-Ionen-Batterien für das Fahrzeug steuert die französische Total-Tochter Saft bei. Entwickelt und gefertigt worden sind diese in den Werken des Unternehmens in Nersac und Bordeaux in der Region Nouvelle-Aquitaine. Laut den Partnern soll künftig eine ganze Flotte auf Basis des Tankwagen-Prototyps entstehen.

Bei Gaussin handelt es sich um einen französischen Hersteller von Spezialfahrzeugen. Das Unternehmen fertigt unter anderem Fahrzeuge für Hafenterminals, Flughäfen, Logistik- und Personenmobilität. Total tastet sich bisher vor allem im Bereich Ladeinfrastruktur in Richtung Elektromobilität vor. Bis Ende 2022 will die französische Mineralöl-Gruppe nach eigenen Angaben in Westeuropa an 300 Standorten rund 1.000 Ladepunkte mit Ultraschnellladesäulen mit einer Leistungsfähigkeit von je bis zu 175 kW installieren.

Auf Deutschland entfallen laut aktueller Planung knapp 70 Standorte mit rund 200 Ladepunkten. Die ersten davon sollen noch im Frühjahr in Betrieb gehen. Zuvor hatte Total bei Ladesäulen stets auf Partner gesetzt. Dass will der französische Energiekonzern jetzt selbst in die Hand nehmen – das Angebot soll nicht nur auf die Autobahnen beschränkt bleiben. Laut einer früheren Mitteilung werde ein nächster Schritt sein, „Ladesäulenkonzepte als Dienstleistung an neuen Standorten, z.B. in Bürogebäuden oder im öffentlichen Raum, anzubieten“.
total.com, gaussin.com (PDF)

3 Kommentare

zu „Gaussin und Total kreieren E-Tankwagen für Flugzeuge“
Manfred Stummer
26.05.2020 um 07:49
Ein Wiederspruch in sich. Ein E-Fahrzeug liefert auf kürzester Distanz Unmengen von steuerfreiem Treibstoff zur Klimaerwärmung.
HP.Selz
26.05.2020 um 10:53
Ich sehe darin keinen Widerspruch, da ein solcher Betrieb mit kurzen Strecken, zahlreichen Anfahrvorgängen innerhalb eines begrenzten Systems ideal für ein Elektrofahrzeug ist und auf einem Flughafen auch die Ladeinfrastruktur kein Problem darstellt. Es ist ja auch kein "Widerspruch", dass der norwegische Staatsfond mit Einnahmen aus der Erdölförderung die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge voranbringt
Simon Maier
26.05.2020 um 19:09
Auf richtigen Flughäfen wird der Sprit oft über Pipelines im Boden verteilt, richtig grosse Flugzeuge fassen weit mehr Kerosin als das was ein Tankwagen mit 2 Anhängern bringen kann.

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