Wird Porsche-Chef Blume VW-Markenvorstand?
Volkswagen bereitet laut einem Medienbericht eine Personalrochade in den Marken-Vorständen vor. Kernstück des Plans: VW-Konzernchef Herbert Diess, der in Personalunion auch die Marke VW führt, will Porsche-Chef Oliver Blume nach Wolfsburg holen.
Blume soll als Vorsitzender des VW-Markenvorstands berufen werden, um die Probleme mit dem Golf 8 und dem ID.3 in den Griff zu bekommen. Das berichtet zumindest die Zeitschrift „auto motor und sport“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Wie das Fachmagazin spekuliert, wolle sich Diess so „offenbar aus der Schusslinie bringen, weil er aktuell als VW-Markenchef die großen Probleme verantwortet“.
Über die angeblichen Software-Probleme beim ID.3 gab es bereits zahlreiche Berichte, auch die Markteinführung des neuen Golfs läuft alles andere als rund. Der Handel zeigt sich verärgert über fehlende Fahrzeuge und mangelnde Unterstützung, zudem soll wegen Produktionsproblemen nur rund ein Drittel aller Neuwagen fehlerfrei vom Band laufen, so die „AMS“. Beim Rest muss nachgearbeitet werden, was kostspielig ist. Zudem müssen alle Golf 8 zurück in die Werkstätten, weil der Notrufassistent eCall nicht zuverlässig funktioniert.
Blume gilt als erfahrener Produktionsmanager und der Kopf hinter der aktuellen Elektro-Strategie von Porsche. Neben der Marke Porsche leitet er auch die Markengruppe „Sport & Luxury“ des Konzerns. Bevor er im Herbst 2015 dem im Zuge des Dieselskandals nach Wolfsburg berufenen Matthias Müller als Porsche-Chef folgte, war er Produktionsvorstand in Stuttgart-Zuffenhausen.
Laut der „auto motor und sport“ soll auch bereits der Nachfolger von Blume bei Porsche feststehen: So soll Škoda-Chef Bernhard Maier im Gespräch sein. Maier kennt Porsche sehr gut: Bevor er 2015 nach Mladá Boleslav wechselte, war er wie Blume Vorstandsmitglied bei Porsche – verantwortlich für das Ressort Vertrieb. Bei Škoda hat Maier verstärkt auf die Expansion nach China gesetzt, mehrere SUV-Modelle angestoßen und nicht zuletzt die Marke für die Elektrifizierung vorbereitet. Mit dem Enyaq ist der erste Elektro-Škoda auf MEB-Basis in der Pipeline, zudem sind wichtige Modelle wie der Octavia und Superb als PHEV verfügbar, der Kleinstwagen Citigo ist auch als BEV erhältlich.
lifepr.de, auto-motor-und-sport.de
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