Neue E-Lkw in Regensburg und London
Bei Infineon geht am Standort Regensburg nach zweiwöchigen Tests ein rein elektrischer Lkw in den Regelbetrieb. Zudem hat Daimler einen weiteren Fuso eCanter in London ausgeliefert – für einen speziellen Einsatzzweck.
Zunächst aber nach Regensburg: Das Fahrzeug wird nicht von Infineon selbst, sondern dem Logistikpartner Kühne+Nagel eingesetzt. Der 7,5-Tonner von Framo legt täglich rund 100 Kilometer zurück, vier Mal pro Arbeitstag legt der E-Lkw die Strecke zwischen dem Werksgelände und einem externen Versorgungszentrum zurück. Der Framo kommt mit seiner 115,6 kWh großen Batterie rund 115 Kilometer weit.
Infineon setzt das Fahrzeug dazu ein, Materialien wie Verpackungen und Werkstoffe aber auch Produkte zu transportieren. Das externe Versorgungszentrum wurde erst Ende 2019 nach einer Kapazitätserweiterung im Werk bezogen.
Infineon rechnet in der Mitteilung vor, dass der E-Lkw 60 bis 100 Prozent des CO2-Ausstoßes eines vergleichbaren Diesel-Lkw einsparen soll. Die Spanne ist so groß, weil der Framo aktuell noch nicht mit reinem Ökostrom geladen wird – was laut der Mitteilung seitens Kühne+Nagel aber geplant ist. Dann sollen alleine mit diesem Fahrzeug 18 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
In Regensburg sollen die in der Logistik eingesetzten Fahrzeuge nach und nach auf alternative Energien umgestellt werden – neben den Lkw sind davon auch die Gabelstapler betroffen. „Zu unserer Hauptversammlung im Februar haben wir für Infineon das Ziel ausgegeben, bis 2030 CO 2-neutral zu sein“, sagte Jochen Hanebeck, Chief Operations Officer im Vorstand von Infineon. „Hierfür gibt es nicht die eine, große Maßnahme, sondern viele kleine Schritte. Die Umstellung von Diesel auf Elektromobilität für Transportleistungen in und um unsere Werke ist ein solcher.“
Auch Calor, einer der größten Gaslieferanten in Großbritannien, arbeitet an der Elektrifizierung seiner Zustellflotte. Dabei hat sich das Unternehmen jedoch für ein anderes Modell entschieden. Mit einem nun ausgelieferten Fuso eCanter liefert Calor Butan- und Propangasflaschen an Kunden im Zentrum Londons aus. Dabei ist der E-Lkw zum Großteil in der Ultra Low Emission Zone in der Innenstadt unterwegs.
Die Reichweite von 100 Kilometern genügt für den Einsatz: Laut einer Daimler-Mitteilung legt der Lkw auf einer typischen Zustell-Tour von Calor rund 50 Kilometer zurück. Geladen wird die Batterie nachts im Depot. Insgesamt sind bereits 16 eCanter in Großbritannien unterwegs, weltweit sind es laut Daimler über 150 Exemplare des elektrischen 7,5-Tonners.
elektroniknet.de, infineon.com (beide Regensburg), daimler.com (London)
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