Mercedes startet Verkauf drei weiterer Kompakt-PHEV

Nachdem Mercedes-Benz vor einigen den Verkauf der Modellpflege der E-Klasse inkl. der Plug-in-Hybrid-Varianten gestartet hat, folgt nun der Verkaufsstart für drei weitere Teilzeitstromer des Herstellers in der Kompaktklasse: den CLA 250 e Coupé, den CLA 250 e Shooting Brake und den B 250 e.

Die Markteinführung startet im Sommer. Der GLA mit Plug-in-Hybridantrieb folgt wenige Wochen später. Zumindest beim B 250 e, der nicht mit der gleich bezeichneten Elektro-Version der Vorgänger-Generation „2014-2017) verwechselt werden darf, gab es wohl eine Verzögerung: Als der Plug-in-Hybrid in der A- und B-Klasse im August 2019 angekündigt wurde, hieß es, dass der Verkauf des B 250 e „in einigen Wochen“ starten solle – während die A-Klasse-Versionen (Kompaktwagen und Limousine) sofort bestellbar waren. Aus den Wochen sind nun Monate geworden.

Der Antrieb ist aber bei allen Kompakt-PHEV gleich: Bei dem Verbrenner handelt es sich um einen 1,33 Liter großen Vierzylinder-Benziner, der 118 kW leistet. Die Systemleistung mit dem 75 kW starken E-Motor summiert sich auf 160 kW, das maximale Systemdrehmoment liegt bei 450 Newtonmetern. Der permanenterregte Synchronmotor sitzt in einem speziell entwickelten Hybridtriebkopf für das Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Obwohl es sich bei den drei Modellen um Autos mit quer eingebautem Motor handelt, folgt der Hybridantrieb den gleichen technischen Prinzipien wie das entsprechende Bauteil der Fahrzeuge mit Längsmotor. So ersetzt die E-Maschine übrigens auch den klassischen Anlasser. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei allen Modellen zwischen 235 und 240 km/h, im Elektro-Modus sind bis zu 140 km/h möglich.

Die Fahrzeuge verfügen über einen 15,6 kWh großen Hochvoltspeicher, der etwas größer ist als bei den meisten vergleichbaren Fahrzeugen. Die E-Reichweite soll bei bis zu 69 Kilometern nach WLTP liegen, in den von Daimler zum Teil noch angegebenen NEFZ-Werten sind es bis zu 79 Kilometer. Größere Auswirkungen im Alltag dürfte jedoch ein anderes Feature haben: Mercedes bietet für seine kompakten PHEV-Modelle auch das Laden per Gleichstrom an. Der AC-Onboard-Lader schafft 7,4 kW, womit die Ladezeit von 10 auf 100 Prozent 1:45 Stunden betragen soll. Beim DC-Gleichstromladen sinkt die Ladezeit von 10 bis 80 Prozent auf 25 Minuten. Unterstellt man eine Netto-Kapazität von 14 kWh ergibt sich so eine Ladeleistung von rund 24 kW. Der 7,4-kW-Onboard-Lader und die DC-Ladefunktion sind jedoch nur optional erhältlich. Beide Features können aber auch nachgerüstet werden.

Die Verzögerung bei der B-Klasse hat Daimler wohl auch zum Anlass genommen, seine Preiskalkulation zu überarbeiten: In der Mitteilung im August 2019 wurde für den B 250 e noch ein Einstiegspreis von 37.663,50 Euro genannt – jetzt sind es mindestens 39.347,35 Euro. Die Preise für die A-Klasse bleiben mit 36.943,55 Euro (Kompaktwagen) und 37.300,55 Euro (Limousine) gleich, während das CLA Coupé mit 42.453,25 Euro und der Shooting Brake mit 43.191,05 Euro eingepreist sind. Die Preise für den noch ausstehenden GLA 250 e nennt Daimler in der Mitteilung noch nicht.

Auffällig ist, dass die Preisdifferenz bei den nun in den Verkauf gestarteten PHEV-Versionen etwas größer ausfällt als bei den anderen Motorisierungen der Kompakt-Modelle. Über verschiedene Benziner und Diesel hinweg ist die B-Klasse ungefähr 1.700 Euro teurer als eine A-Klasse, bei den PHEV-Versionen steigt die Differenz auf rund 2.400 Euro. Das CLA Coupé ist je nach Motor zwischen 3.500 und 4.200 Euro teurer als die Kompakt-Version der A-Klasse. Beim PHEV sind es jedoch 5.510 Euro mehr.
daimler.com

4 Kommentare

zu „Mercedes startet Verkauf drei weiterer Kompakt-PHEV“
Simon
08.06.2020 um 17:07
Während bei der A-Klasse der 250e noch 500€ günstiger ist als der normale 250er, kostet er beim CLA SB plötzlich 5.500€ mehr als der 250er? Der Konfigurator zeigt allerdings auch andere Preise als hier im Artikel, vielleicht ein Fehler.Mal abwarten wie ein konkretes Angebot am Ende aussieht, aber wenn Mercedes die neuen Förderungen einfach auf den Kaufpreis aufschlägt, kaufe ich halt doch einen Tesla statt einem Mercedes. Da muss ich mich wenigstens nicht mit einem derart albernen Konfigurator rumschlagen, dessen Abhängigkeiten und Verknüpfungen wohl niemand versteht.
E300 Fahrer
08.06.2020 um 21:02
Das Angebot von Daimler ist vorsichtig ausgedrückt suboptimal.Ich sehe keine Zukunft und auch keine Perspektive mehr.
Tom
09.06.2020 um 07:26
Ich mache große Sorgen, wenn die PHEV mit DC-Lademöglichkeit auf den Markt kommen. Wenn die Werte stimmen, dann werden zulünftig Schnell-Ladesäulen "blockiert". Und von 10 auf 80% dauern lt. Angabe im Artikel 25 Minuten. In dieser Zeit haben (einige) BEV den gleichen Hub, aber laden viel mehr kWh. AC-Ladung bei PHEV finde ich angemessen und gut - aber für große Strecken ist der Verbrennungsmotor gedacht. Da muss nicht für 40-80 Kilometer eine Säule blockiert werden, die von rein-elektrischen Autos dringend zur Weiterfahrt benötigt wird. Das sollte so unterbunden werden. Das bedeutet nicht, dass ich PHEV "verteufele". Es gibt Einsatzgebiete, in denen diese Antriebsart sehr sinnvoll ist!
Robert
17.06.2020 um 11:35
Hi, wer sich ein Mercedes Plug in leisten kann, soll sich freuen, denn diese Technik ist überragend. Toyota Hybrid hat 22 Jahre lang Vorarbeit geleistet, nur leider mit wenig Power. Diese Pionier Arbeit hat man genuzt und perfektioniert. Wäre ich 30 Jahre jünger würde ich mir ein A250e kaufen. LG Robert

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