BYD: Gerüchte um Zellfabrik mit JLR in Großbritannien

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BYD könnte laut Insidern eine Batteriezellfabrik in Großbritannien bauen, um Jaguar Land Rover zu beliefern. Entsprechende Gespräche zwischen BYD und JLR laufen demnach derzeit. Die unklare zukünftige Handelsbeziehung Großbritanniens mit der EU verzögere aber die Entscheidung von BYD.

JLR und BYD untersuchen zudem, ob sie auch bei der Entwicklung elektrischer Antriebe zusammenarbeiten werden. Das berichtet das Fachmagazin „Automotive News“, als Quelle wird eine mit den Vorgängen vertraute Person genannt.

Neben dem noch unklaren Status der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien gibt es laut der Quelle noch eine weitere Hürde: BYD bevorzuge demnach eine „strukturiertere Vereinbarung der Zusammenarbeit und keine einfache Lieferantenbeziehung“. Diese Formulierung lässt einigen Spielraum zu – denkbar wären etwa gegenseitige Kapitalbeteiligungen oder die Gründung eines Produktions-Joint-Ventures. Es scheint aber so, als ob die Chinesen ihren Partner an den Investitionen in das Batteriezell-Werk beteiligen wollen. So soll das Unternehmen der „Automotive News“ zufolge auch andere europäische Standorte prüfen – falls JLR nicht mitspielt.

Jaguar Land Rover bietet mit dem Jaguar I-Pace bisher nur ein vollelektrisches Modell an, das aber bei Magna Steyr in Österreich gebaut wird – die Batteriezellen stammen aus dem europäischen Werk von LG Chem in Polen. Das englische Werk Castle Bromwich wird aber derzeit für die Produktion von vollelektrischen Autos umgerüstet, dort soll auch der E-Nachfolger des Jaguar XJ gefertigt werden. JLR will in der Folge weitere E-Modelle auf Basis der flexiblen MLA-Plattform auf den Markt bringen, die neben BEV auch PHEV und MHEV ermöglicht.

BYD betreibt zwar bereits zwei Werke in Europa, in Komarom (Ungarn) und Beauvais (Frankreich) werden aber nicht Batteriezellen, sondern E-Busse gebaut. Mit den elektrischen Bussen hat der chinesische Konzern in Europa bereits einige Verkaufserfolge erzielt – zuletzt wurden 15 E-Busse in Madrid ausgeliefert. Noch in diesem Jahr soll der Verkauf des ersten E-Autos von BYD, dem E-SUV Tang 600EV, in Europa anlaufen – vorerst jedoch nur in Norwegen als Modellversuch.

BYD wurde 1995 als Akku-Produzent gegründet, die Sparte BYD Auto (die neben den E-Autos auch die E-Busse verantwortet) gibt es erst seit 2003. Bisher stellt BYD in Europa nur die E-Busse her, aber noch keine Batteriezellen – diese werden aus China importiert. Im März hatte BYD eine neue LFP-Batterie vorgestellt. Die sogenannte „Blade Battery“ soll eine höhere Energiedichte aufweisen und vor allem sicherer sein. Die „Blade Battery“ wird erstmals in der E-Limousine Han eingebaut. Dieses Modell könnte später auch in Europa angeboten werden.
autonews.com (Paywall)

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