Havyard zeigt Designstudie eines E-Sightseeing-Schiffs
Der norwegische Schiffbauer Havyard hat ein Designkonzept für elektrisch angetriebene Sightseeing-Schiffe zum Einsatz in Städten und Fjorden vorgestellt. Das Konzept entstand im Rahmen einer im vergangenen Jahr geschlossenen Kooperation mit der norwegischen Forschungsorganisation SINTEF.
Der Aufbau des neuen emissionsfreien Ausflugsschiffs geht auf einen Entwurf des Havyard-Designers Stig Magne Espeseth zurück. Die Designstudie ist 70 Meter lang, soll Platz für 600 bis 800 Passagiere bieten und mit einer Geschwindigkeit von zehn bis elf Knoten fahren. Im Mittelpunkt des Schiffsdesigns steht der Anspruch, den Passagieren ein möglichst spektakuläres Fahrerlebnis zu bieten. Entsprechend ist die Studie mit geräumigen Innen- und Außenbereichen und großen Fenstern ausgestattet. Auch sollen sich Rollstuhlfahrern frei auf den Schiffen bewegen können.
Eingebettet haben Havyard und SINTEF die Designstudie in ein neuartiges Sightseeing-Konzept zum Schutz von Welterbegebieten und Küstenstädten. Die Idee: Auf schwimmenden Hubs sollen Touristen künftig von großen Kreuzfahrtschiffen auf emissionslose Sightseeing-Schiffe umsteigen, um in die engen Fjorde beziehungsweise in die Stadtzentren zu gelangen. Diese „schwimmenden Drehkreuze“ könnten nach Angaben der Partner an der Mündung von Fjorden beziehungsweise außerhalb der Städte installiert werden und auch die Ladeinfrastruktur für die E-Schiffe beherbergen. Dabei schwebt Havyard und SINTEF eine Ladelösung mit Pufferbatterie vor, um das Netz zu entlasten.
Die Partnerschaft zwischen Havyard und SINTEF besteht seit Juli 2019 und hat allen voran die Entwicklung neuer Lösungen für eine umweltfreundlichere Schifffahrtsindustrie zum Ziel. Dazu trägt Havyard sein in den vergangenen zehn Jahren gewonnenes Know-how im Bereich Elektro-Schiffe bei. SINTEF steuert seine am Forschungs- und Entwicklungszentrum SFI Smart Maritime gesammelten wissenschaftlichen Resultate bei.
Havyard hat sich bisher vor allem einen Namen als Elektrofähren-Lieferant für den norwegischen Fährbetreiber Fjord1 gemacht. Das Unternehmen tüftelt gemeinsam mit Linde Engineering und PowerCell Sweden aber auch an einem Brennstoffzellen-System für große Schiffe. Geplant ist, mehrere 200-kW-Module parallel zu schalten, sodass sich eine Gesamtleistung von 3,2 Megawatt ergibt. Die Rede ist von „Pionierarbeit“ und vom „leistungsstärksten maritimen Brennstoffzellen-System der Geschichte“.
rivieramm.com, bunkerspot.com, havyard.com
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