Nikola plant Produktions-Joint-Venture mit Autobauer

Der bisher vor allem für seine Brennstoffzellen- und Batterie-Trucks bekannte US-Hersteller Nikola befindet sich laut Firmenchef Trevor Milton in Gesprächen mit drei Autoherstellern für ein Joint Venture zur Produktion seines elektrisch angetriebenen Pickup-Trucks Badger.

Schon bei der Vorstellung des Nikola Badger im Februar in Form von Renderings hatte Nikola angekündigt, für die Produktion eine Partnerschaft mit einem OEM anzustreben. Wer der Partner sein wird, will Nikola laut Milton „in den nächsten Monaten“ entscheiden.

In dem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte Milton die Pläne, dass der Badger in einer Batterie-elektrischen Version und mit einer Brennstoffzelle erhältlich sein soll. Als Produktionsbeginn nannte er „2022 oder früher“, gab dabei aber nicht an, ob zuerst die Batterie- oder die Wasserstoff-Variante gebaut werden soll. Erste Hinweise darauf könnte es in zwei Wochen geben: Ab dem 29. Juni will das Unternehmen Vorbestellungen für den Pickup annehmen.

Zu dem Badger genannten Fahrzeug hatte Nikola im Februar einige Renderings und rudimentäre technische Daten vorgestellt. Selbst die Brennstoffzellen-Version soll demnach eine 160 kWh große Batterie erhalten, die für eine Reichweite von 300 Meilen taugen soll. Weitere 300 Meilen sollen mit der Brennstoffzelle (Leistung: 120 kW) möglich sein, die Wasserstofftanks fassen 8 Kilogramm. Die Gesamtreichweite liegt damit bei 600 Meilen (965 km) und damit über den 500 Meilen, die Tesla bislang für den Cybertruck angibt. Ob Nikola in zwei Wochen weitere Daten zur Serienversion des Badgers nennt, ist unklar. Früheren Angaben zufolge soll der Pickup im September bei einem Event namens „Nikola World 2020“ vorgestellt werden.

Milton bestätigte auch die Zeitpläne für die Auslieferung der elektrisch angetriebenen Lkw, diese sollen im zweiten Halbjahr 2021 beginnen. „In unserem Werk in Ulm bauen wir bereits Prototypen auf der Strecke“, so Milton. Im Iveco-Werk in Ulm soll der Nikola Tre gebaut werden, ab 2021 als Batterie-Version, ab 2023 auch mit Brennstoffzelle.

In Ulm kann Nikola nach Miltons Angaben 35.000 Lkw pro Jahr bauen. Noch in diesem Jahr soll der Bau eines eigenen Werks in Arizona beginnen, die Kapazität soll dort ebenfalls bei 35.000 Fahrzeugen liegen.

Seit dem Börsengang in diesem Juni hat sich der Kurs sehr positiv entwickelt. Zwischenzeitlich hatte sich der Wert der Aktien verglichen mit dem Ausgabewert verdoppelt, waren danach aber wieder leicht gesunken. Angefeuert wurde der Kurs unter anderem von Elon Musk, der in der vergangenen Woche sagte, dass es „an der Zeit sei“, mit der Serienproduktion des Tesla Semi zu beginnen. Von dem Tesla-Modell erhoffen sich die Investoren einen großen Schub für elektrisch angetriebene Lkw, von dem auch Nikola profitieren dürfte.
reuters.com

0 Kommentare

zu „Nikola plant Produktions-Joint-Venture mit Autobauer“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch