Mercedes kündigt Start des E-Gelenkbusses eCitaro G für dieses Jahr an
Mercedes-Benz hat die Gelenkbus-Variante des eCitaro vorgestellt. Der eCitaro G soll noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Zudem kündigt der Hersteller das erste Batterie-Update an – sowohl für den Solo- als auch den Gelenkbus.
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Laut Daimler liegen dem Unternehmen bereits 60 feste Aufträge für den eCitaro G vor. Die ersten Auslieferungen an mehrere Verkehrsbetriebe sind noch für dieses Jahr geplant. Je nach Ausführung soll der dreiachsige Gelenkbus bis zu 146 Fahrgästen Platz bieten. Daimler sieht den Gelenkbus als „ideal für den Einsatz in hochbelasteten Städten und Metropolen mit großem Fahrgastaufkommen“.
Zu Beginn setzt der eCitaro G auf die bekannten Batterien des 12-Meter-Solobusses. „Voraussichtlich noch in diesem Jahr“ soll aber der Wechsel auf eine neue Generation der NMC-Zellen erfolgen, womit die Kapazität von 292 auf 396 kWh ansteigt. Die Reichweite soll „entsprechend“ zulegen, eine genaue Zahl nennt Daimler in der Mitteilung aber nicht.
Neben den neuen NMC-Zellen will der Konzern (wie bei der Premiere des Solobusses vor knapp zwei Jahren angekündigt) als Option auch Festkörperbatterien für den E-Bus anbieten. Die Lithium-Polymer-Batterien mit festem Elektrolyt verzichten auf Rohstoffe wie Kobalt, Nickel oder Mangan. Zudem steigen Energiedichte und Lebensdauer. Mit sieben dieser Batteriepakete soll der eCitaro G auf eine Gesamtkapazität von 441 kWh kommen. Aufträge für den E-Bus mit Festkörperbatterie liegen schon vor: Im vergangenen Jahr hatte die ESWE Verkehrsgesellschaft aus Wiesbaden im Rahmen seiner Großbestellung auch 41 eCitaro mit der neuen Batterie geordert. Im April 2019 hieß es, dass die Fahrzeuge noch 2020 ausgeliefert werden sollen.
Diese zweigleisige Strategie begründet Daimler mit den unterschiedlichen Eigenschaften der Batterien und den damit verbundenen Einsatzmöglichkeiten. Die von Daimler eingesetzten Festkörperbatterien sollen sich „nur sehr eingeschränkt“ für Schnellladungen eignen. Das schnelle Zwischenladen an (End-)Haltestellen ist hier also nicht möglich. Mit den 441 kWh soll der eCitaro G aber „Reichweiten für einen stadtbustypischen Einsatz“ gewährleisten. Erfordert die Strecke, etwa in ländlichen oder hügeligen Umgebunden, eine Zwischenladung an der Haltestelle oder im Depot, bietet sich laut Daimler die Version mit den 396 kWh großen NMC-Batterien an. In der Mitteilung geht Daimler aber nicht darauf ein, ob auch der Solobus mit Festkörperbatterien angeboten werden soll.
Der nächste Schritt für den eCitaro – sowohl als Solo- als auch Gelenkbus – soll 2022 anstehen. Dann sollen beide Versionen auch mit einer Brennstoffzelle als Range Extender angeboten werden. So will Daimler Buses die Zwischenladungen und die dafür notwendige Infrastruktur „in nahezu allen Fällen“ überflüssig machen. ÖPNV-Betreiber müssen dann aber gegenrechnen, was günstiger ist: Einige wohl platzierte Schnelllader oder eine Tank-Infrastruktur für sauberen Wasserstoff.
Update 19.09.2020: Der eCitaro G steht laut Daimler nun „unmittelbar vor dem Rollout“. Außerdem präzisiert der Hersteller, dass es für die Variante mit Festkörperbatterien eine standardmäßige Basisgarantie für bis zu zehn Jahre oder bis zu 280 MWh Energiedurchsatz je Batteriepack geben wird. Die beiden im Text oben ausführlich vorgestellten neuen Batterievarianten werden außerdem auch beim eCitaro-Solobus zum Einsatz kommen. Das hat Mercedes-Benz nun in der aktuellen Mitteilung bestätigt. Die Garantie gilt somit ebenfalls für den Solobus.
daimler.com, media.daimler.com (Update)
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