Audi und EnBW kooperieren bei Batteriespeichern

Audi und EnBW wollen gemeinsam an Batteriespeicherlösungen arbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei der Einsatz gebrauchter E-Auto-Batterien von Audi. Die fertige Lösung soll später auch Dritten angeboten werden.

Als ersten Schritt errichten die Partner auf dem Betriebsgelände des EnBW-Heizkraftwerks in Heilbronn einen Referenzspeicher, um verschiedene Anwendungsszenarien zu testen. Der Aufbau soll noch in diesem Jahr beginnen. Das Kraftwerk liegt in der Nähe des Audi-Werks Neckarsulm.

Mit der Anlage will EnBW testen, wie der Strom der eigenen Wind- und Photovoltaik-Parks in Phasen eines Energie-Überangebots zwischengelagert werden können. So müssen die Anlagen bei temporär zu hoher Stromproduktion nicht mehr vom Netz genommen werden. Sie können zudem bei einem Nachfrage-Überschuss Strom zurück ins Netz speisen und dieses so stabilisieren.

Der Heilbronner Referenzspeicher soll laut der Mitteilung der beiden Partner „als technisches und prozessuales Vorbild für weitere Anlagen im kommerziellen Betrieb“ dienen. Nach dem Pilotprojekt beabsichtigen die Partner „eine langfristige Zusammenarbeit im Bereich Second Life-Speicher und die Umsetzung weiterer Folgeprojekte“. In der Mitteilung wird angekündigt, dass die Speicher künftig auch Stadtwerken, Industriebetrieben oder Betreibern von dezentralen Erzeugungsanlagen angeboten werden sollen.

Für das Projekt wurde eigens die Kraftwerksbatterie Heilbronn GmbH gegründet. Deren Geschäftsführer ist Arnim Wauschkuhn, der bei EnBW für das Thema stationäre Batteriesystemlösungen verantwortlich ist. „Das gemeinsame Vorhaben trägt dem Grundgedanken Rechnung, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen“, so Wauschkuhn. „Unsere Kooperation ist eine sinnvolle Verbindung der Bereiche Automobil- und Energiewirtschaft, mit der wir unser jeweiliges Know-how verknüpfen und somit vielsprechende Synergieeffekte nutzen können.“

„Die Zusammenarbeit mit der EnBW soll aufzeigen, wie eine ressourcenschonende Nutzung von Batterien nach dem Einsatz im Auto aussehen kann“, sagt Reiner Mangold, Leiter nachhaltige Produktentwicklung bei Audi. „Darüber hinaus denken wir heute schon an die Zeit nach dieser Nutzungsphase und forcieren ein effektives Batterie-Recycling.“

Beim Recycling arbeitet Audi unter anderem mit Umicore zusammen. Aber auch bei stationären Speichern sind die Ingolstädter bereits aktiv: 2019 wurde im Berliner EUREF-Campus ein 1,9-MWh-Speicher installiert, der die Batterien aus ausgedienten Entwicklungsfahrzeugen von Audi nutzt. Als Partner damals war unter anderem The Mobility House dabei.
audi-mediacenter.com, enbw.com

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