Verkaufsstopp beim Mercedes A 250 e?
Mercedes hat einem Bericht zufolge einen Verkaufsstopp bei dem Plug-in-Hybriden A 250 e verhängt. Grund sein soll die hohe Nachfrage in den vergangenen beiden Wochen – wegen der angekündigten Erhöhung des Umweltbonus. Daimler bestätigt, dass das Sondermodell Edition 2020 wegen der „sehr hohe Nachfrage“ ausverkauft sei.
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Wie der Blog JESMB schreibt ohne Angabe von Quellen, seien die Verkäufer „überrannt“ worden und hätten in den vergangenen zwei Wochen „teilweise bis spät in die Nacht deutschlandweit rund 15.000 A 250 e“ verkauft. 2019 wurden in Deutschland knapp über 44.000 A-Klassen mit Verbrenner (alle Motorisierungen) verkauft – somit wären in den vergangenen beiden Wochen rund ein Drittel des gesamten Vorjahresvolumens verkauft worden, so der Bericht.
Der Grund für die erhöhte Nachfrage: Mit der Ankündigung der Bundesregierung, als Teil des Corona-Konjunkturpakets den staatlichen Anteil am Umweltbonus als „Innovationsprämie“ zu verdoppeln, wurde die PHEV-Version der A-Klasse preislich attraktiver. Mit künftig (in der Annahme, dass die Regelung wie angekündigt beschlossen wird) 4.500 Euro Bundesanteil und 2.610 Euro Herstelleranteil steigt die Förderung auf 7.110 Euro. Mit Basispreisen von 36.943,55 Euro (Kompaktwagen) und 37.300,55 Euro (Limousine) sinkt der Preis somit auf rund 30.000 Euro – und damit auf das Niveau der deutlich schwächeren Motorisierungen A 180 (100 kW Benziner) oder A 160 d (70 kW Diesel).
Auf Nachfrage von electrive.net bestätigte ein Daimler-Sprecher, dass „Stand heute“ der A 250 e in dem Sondermodell Edition 2020 ausverkauft sei. „Die sehr hohe Nachfrage speziell beim A 250 e übertrifft unsere Planungen weit und wurde durch die Ankündigung der Innovationsprämie der Bundesregierung noch einmal verstärkt“, so der Sprecher. „Aufgrund des hohen Interesses prüfen wir aber aktuell die Möglichkeit eine weitere Verfügbarkeit sicherzustellen.“ Gemeint ist hier wohl die Produktion in Rastatt, die seit Februar läuft.
Aber: Einen generellen Verkaufsstopp erwähnt Daimler nicht. Da der Konzern die Möglichkeit prüft, die „weitere Verfügbarkeit“ sicherzustellen, legt das den Schluss nahe, dass das Modell derzeit nicht verfügbar ist – was mit dem hohen Auftragsbestand des Sondermodells auch Auswirkungen auf den regulären A 250 e haben könnte. Vom Konzern bestätigt ist das aber nicht. Auch die konkret genannten 15.000 Verkäufe wollte Daimler aber nicht bestätigen, da man grundsätzlich Spekulationen rund um Auftragseingänge einzelner Modelle nicht kommentiere.
Laut „JESMB“ soll der Verkaufsstopp derzeit nur für den A 250 e gelten – was bei einem ausverkauften Sondermodell logisch wäre. Die PHEV-Versionen der B-Klasse sowie des CLA (als Coupé und Shooting Brake) sollen weiter bestellt werden können. Auch die Verkaufsfreigabe des GLA 250 e, die für Juli erwartet wird, soll nicht gefährdet sein. Wie lange der Verkaufsstopp für den A 250 e gelten soll, ist nicht bekannt.
Update 08.07.2020: Nach dem vorübergehenden Verkaufsstopp ist der A250e wieder regulär bestellbar. Das bestätigte ein Sprecher des Mercedes-Benz Cars Vertrieb gegenüber electrive.net. Ausnahme ist das Sondermodell Edition 2020, dessen geplante Einheiten bereits alle verkauft sind. Die Entwicklung bei den Auftragseingängen im Juni habe gezeigt, „dass auch kurzfristig eine enorme Nachfrage nach unseren elektrischen Modellen entstehen kann“. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, all unseren Kunden und Interessenten eine zügige und zufriedenstellende Rückmeldung zu geben“, so der Sprecher.
jesmb.de, Info per E-Mail (Update)
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