J.D. Power: Tesla landet in Qualitätsstudie auf dem letzten Platz
Im jährlichen Qualitätsranking von J.D. Power, welches Kundenbeschwerden bei Neufahrzeugen auf den US-Markt erfasst, ist Tesla auf dem letzten Platz gelandet. Aber auch die deutschen Premium-Marken landen nicht weit vor Tesla.
In der 34. Auflage der J.D.-Power-Studie wurde Tesla zum ersten Mal erfasst. Für die Auswertung, die in den USA als wichtiger Gradmesser für die Fahrzeugqualität gilt, werden die sogenannten „PP100“ erfasst – also „Problems per 100 Vehicles“. Wird bei einem von 100 Fahrzeugen in den ersten 90 Tagen nach dem Kauf ein Problem gemeldet, ergibt das einen Punkt. In dem 2020er Report lag der Durchschnitt bei 166 Punkten – also im Schnitt 1,66 Probleme pro Fahrzeug.
Für Tesla hat J.D. Power einen Qualitätswert von 250 ermittelt, also 2,5 Probleme pro Fahrzeug. Darunter fallen US-Berichten zufolge vor allem Mängel am Lack, schlecht sitzende Karosserieteile, schwer zu öffnende Kofferraumdeckel oder Fronthauben oder Geräusche im Innenraum. Die Probleme seien „in erster Linie auf die Qualität der Fabrik zurückzuführen“, sagt Doug Betts, dem Präsident von J.D. Power.
Bei Tesla gibt es aber in dem Ranking einige Einschränkungen, die Kalifornier werden von J.D. Power nicht offiziell in der Liste geführt. So habe es Tesla nicht genehmigt, in 15 Bundesstaaten Kunden zu befragen, darunter der große EV-Markt Kalifornien. Die Daten stammen also nur aus 35 Bundesstaaten und sind mangels der Transparenz nicht direkt vergleichbar mit den anderen Herstellern, die offener waren. Um die Intransparenz Teslas nicht mit einem Ausschluss – und damit dem Verschweigen der 250 Mängel – zu „belohnen“, hat J.D. Power den Weg der nicht offiziellen Listung gewählt.
Die Befragungen wurden von Februar bis Mai durchgeführt, also sind auch einige ab März ausgelieferte Model Y enthalten. Hier gab es anderen Berichten zufolge größere Mängel bei der Lackqualität als einst beim Model 3 – und auch gravierende sicherheitsrelevante Mängel. In Foren sind Bilder von schlecht montierten Gurtschlössern oder Sitzbänken zu sehen.
Von den deutschen Herstellern sind keine sicherheitsrelevanten Mängel überliefert, dennoch schneiden sie nicht gut ab. Einzig Volkswagen bleib mit 152 Mängeln unter dem Schnitt von 166 Punkten. Audi (225 Mängel) wurde nur noch von Land Rover (228) unterboten. Zwischen die Ingolstädter und Mercedes (202 Mängel) schiebt sich noch Volvo (210). Porsche ordnet sich mit 186 Punkten zwischen Acura und Subaru ein, BMW mit 176 Punkten zwischen Ford und Honda. Laut J.D.Power gab es bei den Premium-Marken überdurchschnittlich viele Problemmeldungen bei den Infotainmentsystemen. Hier gab es die meisten Beschwerden in Bezug auf Spracherkennung, Android Auto- und Apple CarPlay-Konnektivität, Touchscreens, Onboard-Navigation und Bluetooth-Probleme.
Mit 136 Punkten auf dem geteilten ersten Platz liegen übrigens Dodge und Kia, gefolgt von Chevrolet und Ram (jeweils 141 Punkte). Danach folgt mit 142 Punkten die Hyundai-Tochter Genesis als laut J.D. Power beste Premium-Marke.
usatoday.com, arstechnica.com, electrek.co, insideevs.com, auto-motor-und-sport.de (mit Verweis auf die Mängel beim Model Y)
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