Erste Schnelllader an Schweizer Autobahn-Rastplätzen eröffnet

Im vergangenen Jahr hatte das Bundesamt für Strassen (ASTRA) fünf Anbietern den Zuschlag für die Realisierung von Schnellladestationen auf 100 Schweizer Rastplätzen erteilt. Die ersten dieser Schnelllader wurde jetzt an der A2 eröffnet.

Wichtig an dieser Stelle ist die Unterscheidung zwischen Rastplatz und Raststätte: An den Raststätten gibt es selbstverständlich bereits (Schnell-)Ladepunkte für Elektroautos in der Schweiz, die in fünf Paketen mit je 20 Locations vergebenen Ladestationen machen nun auch das Schnellladen an Rastplätzen möglich. In der Schweiz bedeutet diese Unterscheidung viel: Raststätten sind in kantonalem Besitz, die Rastplätze gehören als Teil des 1.850 Kilometer langen Nationalstraßennetzes aber dem Bund.

In den kommenden Jahren werden die 99 weiteren Rastplätze mit Schnellladern ausgerüstet. Bei der Vergabe der Pakete hatte das ASTRA die Kosten auf etwa eine halbe Million Franken je Rastplatz, also rund 470.000 Euro, geschätzt. Damit werden zusammen mit den Raststätten insgesamt 160 Lademöglichkeiten mit rund 600 Ladepunkten zur Verfügung stehen, so das ASTRA.

Die fünf ausgeschriebenen Pakete gingen an Gotthard Fastcharge (GOFAST), Groupe e, Primeo Energie/Alpiq E-Mobility, SOCAR Energy Switzerland sowie Fastned. Die nun eröffnete Station an der A2 wird von Primeo Energie und Alpiq betrieben. Dabei handelt es sich um zwei 150-kW-Schnelllader und einen 50-kW-Triple-Charger. Die Ladestationen, das Energiemanagement sowie ein Batteriespeicher wurden von ABB geliefert. Während in der ASTRA-Mitteilung nur von dem Rastplatz Inseli in Fahrtrichtung Luzern die Rede ist, geht aus einer Mitteilung von Primeo hervor, dass auch in Gegenrichtung ein gleichwertiger Ladestandort (2x 150 kW CCS, 1x Triple Charger 50 kW, Batteriespeicher) am Rastplatz Chilchbüel in Betrieb genommen wurde.

Die Ausschreibung gibt vor, dass die Ladeenergie aus mehrheitlich erneuerbaren Energien und schweizerischer Produktion stammt. Zudem muss das Laden diskriminierungsfrei möglich sein – also sowohl das Laden mit mehreren Steckertypen, als auch ohne die Eröffnung eines speziellen Nutzerkontos. „Das Bezahlsystem muss die in der Schweiz üblichen Kreditkarten akzeptieren“, so das ASTRA.
nau.ch, astra.ch, primeo-energie.ch

3 Kommentare

zu „Erste Schnelllader an Schweizer Autobahn-Rastplätzen eröffnet“
notting
29.06.2020 um 18:53
Davon bin ich etwas enttäuscht, denn in den Teilnahmebedingungen steht: "Das ASTRA stellt für jeden Rastplatz als Basislösung die Stromanschlüsse bis und mit Trafostation (in der Regel 630 kVA) sicher. Es stellt zudem den nötigen Platz für Trafostation zur Verfügung und trägt die Fixkosten für den Bau der Trafostation und der Zuleitungen. Abzüglich der Bezüge sonstiger Verbraucher auf dem Rastplatz kann der Betreiber in der Regel 600 kW für den Betrieb der Ladestation beziehen." D.h. da wären z. B. 4x 150kW oder 2x 300kW mögl. gewesen.notting
Bernhard
30.06.2020 um 09:45
Wahrscheinlich ist das nur mal eine erste Ausbaustufe und die Rastplätze sind jetzt schon für eine Erweiterung vorbereitet. Viel interessanter ist die Tatsache, dass eine diskriminierungsfreie Lademöglichkeit mit Kreditkarten vorgeschrieben wird. So was wäre auch in Deutschland zeitnah wünschenswert.
Peter
04.07.2020 um 12:27
Ich war dort und wollte laden. Ging nicht. Keine Leistung vorhanden. Wäre toll wenn die Säulen auch zwei Tage nach Eröffnung noch funktionieren.

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