Varta erhält Millionen-Förderung für Batterie-Projekte
Varta hat vom Bund und den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg nun Förderbescheide über insgesamt 300 Millionen Euro für Projekte rund um Batteriezellen erhalten. Die Subvention wurde von der EU-Kommission im Dezember 2019 genehmigt, jetzt wurden die Bescheide zugestellt.
Varta ist Teil des ersten IPCEI („Important Projects of Common European Interest“) zur Förderung von Forschung und Innovation im Bereich Batteriezellen, das die Europäische Kommission beihilferechtlich genehmigt hatte. Die Fördermittel kann Varta bis Ende 2024 abrufen.
Varta wird mit den Fördergeldern an zwei Projekten arbeiten. Neben der Entwicklung der neuesten Generation kleinformatiger Lithium-Ionen Zellen mit höheren Energiedichten wird das Unternehmen den Schwerpunkt auf die Übertragung seiner Technologie auf größere Zellformate, etwa für Elektroautos, legen. Die größeren Zellen sollen aber auch etwa in stationären Batteriespeichern oder Robotern eingesetzt werden können.
Auf einer Pilotlinie sollen die neuen Batterieformate optimiert und in eine Massenproduktion überführt werden. Der Varta-Konzern will bis Ende nächsten Jahres rund 1.000 neue Stellen in Ellwangen und Nördlingen schaffen. Für Varta ist das ein enormes Wachstum: Das Unternehmen kommt derzeit auf rund 4.000 Angestellte.
Die europäischen Regierungschefs versuchen seit Jahren, hierzulande eine Batteriezellenproduktion aufzubauen, um die Abhängigkeit von den asiatischen Konzernen zu verringern. Im Falle von Varta ist die Hoffnung, dass der Weltmarktführer für kleine Batterien in Hörgeräten oder kabellosen Kopfhörern künftig auch Hochleistungsakkus für deutlich größere Geräte bauen kann. Im Rahmen des ersten IPCEI wurden in Deutschland neben den Förderungen für Varta unter anderem auch Subventionen für BMW, BASF und Umicore genehmigt – und für Opel, das als Teil des Batteriekonsortiums mit Saft eine Zellproduktion in Kaiserslautern aufbauen will.
„Mit dem IPCEI werden wir die Lithium-Ionen Technologie bei Varta weiter ausbauen und die Entwicklung der neuesten Generationen nochmals beschleunigen und neue Produkte auf den Markt bringen“, sagt Varta-CEO Herbert Schein. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ergänzt: „Der Aufbau einer innovativen und nachhaltigen Batteriezellproduktion in Deutschland hat für uns hohe Priorität. Sie ist erforderlich, um im Zuge der Energie- und Verkehrswende wettbewerbsfähig zu bleiben, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Wohlstand zu sichern.“
spiegel.de, tagesspiegel.de, pressebox.de, bmwi.de
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