VW bringt den Tiguan als Plug-in-Hybrid
Bei der Modellpflege des SUV-Bestsellers Tiguan erweitert VW das Motorenangebot um einen Plug-in-Hybriden. Dabei handelt es sich um die stärkere der beiden bekannten PHEV-Varianten. Offen ist aber noch, wann der überarbeitete Tiguan in den Handel kommt.
Die aktuelle Generation der Plug-in-Hybride in Kompaktmodellen hatte VW im vergangenen Herbst mit dem Golf 8 vorgestellt. Der PHEV wird in zwei Versionen mit 150 bzw. 180 kW Systemleistung angeboten, im Golf als „eHybrid“ und „GTE“ bezeichnet. Im Tiguan eHybrid soll aber der stärkere 180-kW-PHEV angeboten werden, wobei der 1,4 Liter große Benziner 115 kW und der E-Motor 85 kW leistet. Die 13 kWh große Batterie soll für eine WLTP-Reichweite von 50 Kilometern sorgen.
Der Plug-in-Hybrid ist nur mit Frontantrieb erhältlich, nicht aber in der Allrad-Version. Wie die „auto motor und sport“ schreibt, soll der PHEV auch nur im Standard-Tiguan, nicht aber in dem etwas längeren Allspace, angeboten werden. Zudem spricht VW in der Mitteilung von einem „authentischen SUV mit großer Anhängelast“, verweist aber in der Fußnote auf den Tiguan mit dem zwei Liter großen Dieselmotor – und nennt für den eHybrid keine Anhängelast.
Optisch unterscheidet sich die Modellpflege über einen breiteren Kühlergrill und neue LED-Tagfahrlichter von der 2016 eingeführten Version. Wie bei den anderen neuen Modellen trägt der Tiguan den Modellschriftzug auf der Heckklappe nun mittig unter dem VW-Logo.
Im Innenraum werden nun viele Bedienelemente über kleine Touch-Elemente anstatt der bisherigen Tasten gesteuert, etwa die Klimaanlage, Windschutzscheiben-, Sitz- und Heckscheibenheizung. Das Navigationssystem basiert nun auf der neuen Generation des Modularen Infotainment-Baukastens und verfügt über eine eSIM, über die Funktionen wie eine verbesserte Sprachsteuerung oder Streaming-Dienste möglich werden.
Mit der Modellpflege erhalten auch einige Funktionen Einzug, die VW bereits bei anderen Modellen eingeführt hatte. Etwa das Matrix-LED-Licht mit 24 LED pro Scheinwerfer, das von VW als IQ Light vermarktet wird. Oder der Travel Assist, der künftig bis zu 210 km/h teilautonom fahren können soll.
Preise für den überarbeiteten Tiguan und den eHybrid nennen die Wolfsburger noch nicht. Offen ist noch, ab wann der PHEV verfügbar sein wird – in der Fußnote zu der Mitteilung wird der Tiguan eHybrid noch als „seriennahe Studie“ bezeichnet. Auch vom Fachportal „kfz-betrieb“ befragte VW-Händler haben noch keine näheren Informationen, verweisen aber auf eine ernste Situation: Seit Ende Mai sind keine Bestellungen für den Tiguan mehr möglich – dabei war das Kompakt-SUV mit über 900.000 Einheiten im vergangenen Jahr das meistverkaufte Modell des ganzen Konzerns.
Gänzlich auf die Elektrifizierung setzt man in Wolfsburg übrigens noch nicht: Während beim größeren Touareg R ein Plug-in-Hybrid das Topmodell der Baureihe bildet, will VW auch künftig einen Tiguan R verkaufen. Mit einem 235 kW starken Benziner ohne jegliche Elektro-Unterstützung.
kfz-betrieb.vogel.de, motor1.com, auto-motor-und-sport.de, volkswagen-newsroom.com
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