LG Chem will wohl Tesla-Zellen in Südkorea bauen
LG Chem will offenbar einen Teil seiner Batteriezellen-Produktion in Südkorea für die Herstellung von Tesla-Batterien umrüsten. Laut einem Medienbericht soll die Kapazität im LG-Chem-Werk im chinesischen Nanjing, das bisher Teslas Shanghai-Gigafactory beliefert, nicht mehr ausreichen.
Tesla bezieht in seinem China-Werk wie berichtet sowohl Zellen von CATL als auch von LG Chem. Die Nachrichtenagentur Reuters will nun erfahren haben, dass LG Chem künftig auch einem südkoreanischen Werk Zellen für Tesla fertigen wird und hierfür die Produktion umstellt. Als Quelle für die Information gibt die Nachrichtenagentur eine „Person mit Kenntnis der Situation“ an.
„Tesla fordert nicht nur LG Chem, sondern auch andere Zulieferer auf, die Versorgung zu erhöhen, da sich die Autos gut verkaufen“, so ein zweiter, ebenfalls nicht namentlich genannter Insider gegenüber Reuters. LG Chem wollte die Informationen gegenüber der Nachrichtenagentur nicht kommentieren.
Die Umstellung des Werks ist erforderlich, da Tesla bisher vor allem auf Rundzellen gesetzt hat, während andere Autobauer meist prismatische Zellen oder Pouch-Zellen bevorzugen – die Produktion von LG Chem ist entsprechend darauf ausgelegt. In der Gigafactory 1 in Nevada fertigt Panasonic sogenannte 2170-Rundzellen für die in den USA montierten Model 3 und Model Y. Diese Zellen haben 21 Millimeter Durchmesser und sind 70 Millimeter lang. Es gab aber auch Berichte, wonach die CATL-Zellen für Tesla prismatische Zellen seien.
Welchen Zelltyp LG Chem für Tesla fertigt, ist nicht genau bekannt. Im vergangenen Jahr hieß es lediglich, LG Chem rüste sein Batteriewerk in Nanjing um, um „einen anderen Typ von Autobatterie“ herzustellen.
Bei den kürzlich verkündeten Produktions- und Auslieferungszahlen für das zweite Quartal hatte Tesla angesichts der Corona-Beschränkungen überraschend gut abgeschnitten. Bei den gemeinsam ausgewiesenen Model 3 und Model Y ging die Produktion im Vergleich zum ersten Quartal nur um 14 Prozent auf 75.946 Exemplare zurück, obwohl das Stammwerk in Fremont über weite Teile des Quartals keine Autos produziert hat. Die Fertigung des Model 3 in Shanghai muss also entsprechend hoch gewesen sein – die Produktionszahlen der einzelnen Werke gibt Tesla nicht bekannt.
reuters.com
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