Mercedes steigt bei Batteriezellenhersteller Farasis ein
Mercedes-Benz hat mit dem chinesischen Batteriezellenhersteller Farasis Energy eine strategische Partnerschaft vereinbart und beteiligt sich auch finanziell an dem Unternehmen aus Ganzhou. Das ohnehin geplante Werk von Farasis in Bitterfeld-Wolfen soll dann vor allem die deutschen Mercedes-Werke beliefern.
Nachdem beide Unternehmen im September 2019 bereits eine Nachhaltigkeitspartnerschaft für Batteriezellen geschlossen hatten, erwirbt der Stuttgarter Autobauer nun mit einem „Euro-Betrag in Millionenhöhe“ ein Beteiligung in Höhe von rund drei Prozent an Farasis Energy. Damit erhält Daimler die Möglichkeit, einen Vertreter für einen Sitz im Aufsichtsrat des Batteriezellen-Herstellers zu nominieren. Die Beteiligung steht unter dem Vorbehalt etwaiger erforderlicher regulatorischer Genehmigungen.
Die Logik hinter dem Vertrag: Mercedes-Benz erhält die Zusage über die sichere Belieferung mit Batteriezellen für die anstehende Elektro-Offensive, während Farasis Planungssicherheit für den Kapazitätsaufbau erhält. „Mit der Vereinbarung bringen wir unsere Expertise im Bereich der Batteriezellenentwicklung ein“, sagt Markus Schäfer, der im Daimler-Vorstand für die Konzernforschung zuständig ist und bei Pkw-Sparte Mercedes-Benz als COO fungiert. „Gleichzeitig geben wir einen weiteren Schub für das neue Werk von Farasis und fördern die nachhaltige Entwicklung einer Schlüsseltechnologie und ihre Ansiedlung in Deutschland.“ Schäfer beabsichtigt übrigens der Daimler-Mitteilung zufolge, den Sitz im Farasis-Aufsichtsrat zu übernehmen.
Um die steigenden Bedarfe für die deutschen Mercedes-Benz-Werke in Zukunft bedienen zu können, baut Farasis in Bitterfeld-Wolfen ein Werk für Batteriezellen und soll bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Früheren Angaben zufolge soll ab 2022 eine Kapazität von 6 GWh erreicht werden, später sind 10 GWh angepeilt.
Der Konzern wiederholt vielmehr frühere Aussagen, wonach, die lokale Batterieproduktion ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Elektro-Offensive sei. Hiermit meint Daimler aber vor allem Werke zur Batteriemontage, in denen zugekaufte Zellen zu Modulen und einbaufertigen Packs zusammengesetzt werden. Dieser „globale Batterie-Produktionsverbunds“ wird künftig aus neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten bestehen – in Deutschland etwa in Kamenz.
Auf die Batteriezellen von Farasis könnten bald weitere Komponenten folgen, die Daimler von chinesischen Unternehmen bezieht. China-Vorstand Hubertus Troska kündigt an, mit der erstmaligen Beteiligung an einem chinesischen Batteriezellenhersteller wolle man „das Potenzial innovativer Technologiepartner im chinesischen Markt zunehmend nutzen“. „Künftig werden wir unsere Aktivitäten in Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Einkauf in China weiter ausbauen“, so Troska.
daimler.com
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