Thüringen fördert Lastenpedelecs

Thüringens Umweltministerium hat eine eine neue Förderrichtlinie für Lastenräder, Lastenpedelecs und Lasten-S-Pedelecs vorgestellt. Die Förderkonditionen berücksichtigen auch den Kauf von Anhängern und Infrastruktur zum Abstellen. Bis Ende dieses Jahres stehen für das Förderprogramm 240.000 Euro bereit.

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Der Fördersatz für die Lasten-Zweiräder liegt bei maximal 40 Prozent, je nach Fahrzeugklasse gilt jedoch ein Maximalbetrag. Bei Lastenfahrrädern ohne Elektro-Unterstützung sind das 1.000 Euro, bei Lastenpedelecs bis maximal 25 km/h werden bis zu 2.000 Euro gefördert, bei Lasten-S-Pedelecs (bis zu 45 km/h) sind es maximal 3.000 Euro. Anhänger werden mit bis zu 500, E-Anhänger mit maximal 1.000 Euro gefördert.

Wird für das geförderte Fahrzeug auch noch „Stellplatzinfrastruktur“ benötigt (also etwa für Lastenräder geeignete Fahrradständer, Cargobikeboxen oder sonstige Unterstände), werden diese zu 30 Prozent oder mit maximal 500 Euro vom Land bezuschusst.

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Die Förderunterlagen für das Programm Cargobike Invest stehen ab sofort bei der Thüringer Aufbaubank bereit. In der Mitteilung weist das Landesumweltministerium aber darauf hin, dass vor dem Kauf eine Förderzusage vorliegen muss. Nach dem Kauf eingereichte Förderanträge können nicht berücksichtigt werden.

Mit der Förderung will die Landesregierung den Einsatz von Lastenrädern für Privatpersonen, Vereine, Kommunen oder Sharing-Initiativen attraktiver machen. Besonders letztere stehen im Fokus, da nicht jeder ständig ein Lastenrad braucht – aber dennoch ab und zu nutzen will. Für Sharing-Anbieter wird zusätzlich zur Fahrzeugförderung ein Sicherheitschloss mit 50 Euro und ein zweiter Akku mit 200 Euro gefördert.

„Die Einsatzmöglichkeiten für Lastenräder sind vielseitig und enorm praktisch: Den Wochenendeinkauf nach Hause bringen, die Kinder in Krippe oder Kindergarten chauffieren oder Produkte zur Kundschaft liefern“, sagt Umweltministerin Anja Siegesmund. „Die rollenden Klimaschützer sind sauber, leise und erhöhen so die Lebensqualität in den Innenstädten.“

Im April hat Sachsen-Anhalt ebenfalls eine Lastenrad-Förderung auf den Weg gebracht. Dort werden bei den Lastenrädern und -pedelecs 50 Prozent der Ausgaben gefördert, höchstens jedoch 1.500 Euro pro Lastenrad.

Update 17.08.2020: Das Thüringer Umweltministerium verstärkt aufgrund der hohen Nachfrage sein neues Förderprogramm für Lastenräder. Wenige Wochen nach dem Start liegen bereits über 200 Anträge vor, so dass die Mittel fast verdoppelt werden.

Update 14.09.2020: Rund zwei Monate nach dem Start des ersten Förderprogramms für Lastenräder in Thüringen liegen rund 300 Anträge vor. Damit ist die auf 440.000 Euro erhöhte Fördersumme für das Jahr 2020 bereits aufgebraucht. Laut Umweltministerin Anja Siegesmund könnten die jetzt eingehenden Einträge im kommenden Jahr mit einem weitergeführten Förderprogramm bewilligt werden.

„Wir haben Familien, Kleinunternehmen und Verbände, die klimafreundlich mit dem Lastenrad fahren wollen. Das zeigt, Klimaschutz wird durch gesamtgesellschaftliches Engagement getragen“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund. „Wenn ein Anreiz für klimafreundliche Mobilität so gut ankommt, dann sollten wir das im Interesse der Menschen und des Klimaschutzes im kommenden Jahr weiter anbieten.“ Aber: Beschlossen und mit einem Budget ausgestattet ist das Programm für 2021 noch nicht.

Rund die Hälfte Anträge kam bisher aus dem ländlichen Raum, der Rest aus größeren Städten wie Weimar, Erfurt und Jena. Rund ein Drittel der Anträge kam laut der Mitteilung des Ministeriums von Unternehmen, Vereinen und Verbänden – „vom Schornsteinfeger über das Ingenieurbüro bis zum Einsatz in sozialen Vereinen“.

Update 02.05.2020: Das thüringische Umweltministerium hat rund zwei Jahre nach dem Start des Förderprogramms für Lastenräder (Cargo Bike Invest) eine positive Zwischenbilanz gezogen. Seit 2020 wurden rund 720 Lastenräder (davon 630 Pedelecs) gefördert. Dazu kommen Förderungen für rund 40 Anhänger und knapp 90 Stellplatzstrukturen. Seit Beginn von Cargo Invest wurden insgesamt rund. 1,2 Millionen Euro bewilligt, für dieses Jahr stehen noch rund 300.000 Euro zur Verfügung.

Unterstützt werden seit einem Jahr nur noch Privatpersonen, weil es für Unternehmen und Vereine eine eigene Förderung des Bundes gibt.

„Die Lastenradfans eint der Wunsch nach neuer, klimaschonender Mobilität. Weniger Energiebedarf und weniger Schadstoffe sind der Vorteil für uns alle. Besonders freut mich, dass unser Angebot in den Städten und im ländlichen Raum genutzt wird“, so Energieministerin Anja Siegesmund.

Da in den ersten drei Jahren nach Kauf die Fahrerinnen und Fahrer bei der Antrags- und Bewilligungsstelle (Thüringer Aufbaubank) ihre Kilometerzahl melden, liegen auch hier genaue Daten vor. In den Jahren 2021 und 2022 wurden mit den geförderten Cargobikes mindestens 80.000 km zurückgelegt.
thueringen.de (Mitteilung), thueringen.de (Förder-Übersicht), aufbaubank.de (Dokumente), thueringen.de (Update I), thueringen.de (Update II), thueringen.de (Update III)

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