Serienversion enthüllt: BMW iX3 kostet knapp 70.000 Euro
BMW hat die Preise für den iX3 genannt, der noch in diesem Jahr in China auf den Markt kommen soll. Wenn das E-SUV später in Deutschland in den Verkauf gehen wird, ruft BMW Preise auf, die knapp unter 70.000 Euro beginnen.
Konkret geben die Münchner in der Mitteilung einen Basispreis von 68.040,34 Euro inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer und 69.800 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer an. Der letztgenannte Preis dürfte dabei deutlich wichtiger sein, denn der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt nur noch bis zum Jahresende – die Wirkung des niedrigeren Preises hängt also davon ab, ab wann hierzulande verbindliche Bestellungen für den iX3 aufgegeben werden können. Dazu macht BMW in der Mitteilung noch keine Angaben.
Der iX3 wird bekanntlich in Shenyang in China gebaut und von dort aus exportiert. Das E-SUV wird das erste BMW-Modell mit der „fünften Generation“ der E-Antriebe des Autobauers, verfügt also über einen neu entwickelten Antriebsstrang: Elektromotor, Leistungselektronik und Getriebe sind in einem zentralen Gehäuse zusammengeführt. Die im Heck montierte E-Maschine leistet 210 kW und bietet über einen breiten Bereich das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern. Die Beschleunigung gibt BMW mit 6,8 Sekunden auf 100 km/h an, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 180 km/h begrenzt.
Der Akku mit einem Brutto-Energiegehalt von 80 kWh (74 kWh netto) soll eine Reichweite von bis zu 460 Kilometern im WLTP-Zyklus ermöglichen, der Normverbrauch in Europa liegt laut BMW zwischen 18,5 und 19,5 kWh/100km. Im Erstmarkt China wird noch der veraltete NEFZ verwendet, dort erreicht der iX3 eine Reichweitenangabe von bis zu 520 Kilometer. Beim iX3 greift erstmals die neue Beschaffungsstrategie von BMW für wichtige Batteriematerialien: Der Konzern kauft Rohstoffe wie Lithium und Kobalt direkt bei den Minen ein und stellt das Material dann den Zellherstellern zur Verfügung. Interessant: Der Anteil des in der Herstellung des neuen Hochvoltspeichers eingesetzten Rohstoffs Kobalt konnte im Vergleich zu der vorherigen Batterie-Generation auf rund ein Drittel reduziert werden.
Adaptive Rekuperation
Für den iX3 hat BMW eine Funktion entwickelt, die als adaptive Rekuperation bezeichnet wird. Dabei wird die Intensität der Bremsenergie-Rückgewinnung an die mit Hilfe von Navigationsdaten und den Sensoren der Fahrerassistenzsysteme ermittelte Verkehrssituation angepasst. So wird etwa bei der Annäherung an eine Kreuzung, einen tempolimitierten Streckenabschnitt oder ein vorausfahrendes Fahrzeug die Rekuperation in möglichst hohem Umfang genutzt, während auf freier Strecke die Segel-Funktion aktiviert wird, sobald der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal nimmt. Der Fahrer kann aber auch selbst zwischen drei Leistungsstufen bei der Rekuperation wählen. Stellt er den Wählhebel in der Mittelkonsole von D auf B, ist die maximale Rekuperation aktiv, die das One-Pedal-Driving ermöglichen soll.
Die Ladeleistung der Batterie liegt bei 150 kW, die Dauer eines Ladevorgangs von 0 auf 80 Prozent gibt BMW mit 34 Minuten an. In diesem SoC-Bereich liegt die durchschnittliche Ladeleistung somit bei 104 kW. Im Gegensatz zum i3, der bis über 80 Prozent SoC seine maximale Ladeleistung nutzen konnte, muss BMW beim iX3 die Ladeleistung vorher herunterregeln – wenn auch auf einem deutlich höheren Niveau. Die Münchner sprechen von einer „einzigartigen Kombination aus niedrigem Stromverbrauch und hoher Ladeleistung“, die Langstreckenfahrten mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit ermöglichen soll. Andere Hersteller bieten da zwar etwas mehr, im Vergleich zum i3 oder Mini Cooper SE (max. 50 kW) ist der Fortschritt aber groß. Die AC-Ladeleistung liegt bei 11 kW.
Neuer Ladeservice mit günstigem Ionity-Preis
Mit der BMW Charging Card sollen die Nutzer weltweit Zugang zu über 450.000 Ladepunkten erhalten. Kunden eines iX3 sollen hier aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Nutzern der BMW Charging Card erhalten: An Ladesäulen von Ionity müssen iX3-Fahrer nur 0,29 Euro/kWh zahlen. In den beiden frei verfügbaren Tarifen der BMW Charging Card wird bei Ionity der Ad-hoc-Preis von 0,79 Euro/kWh berechnet.
Das Laderaumvolumen von 510 bis 1.560 Liter liegt dabei auf dem Niveau der Verbrenner-Motorisierungen. Bis auf den geschlossenen Kühlergrill und einige BMW i-typischen Akzente entspricht die Karosserie weitgehend dem bekannten X3. Soll auch heißen: BMW hat keine Änderungen für den Ladeanschluss vorgenommen. Während Audi beim auf dem Q5 basierenden e-tron quattro je eine Ladebuchse pro Seite zwischen Vorderrad und vorderer Tür verbaut, hat BMW (wie Mercedes beim EQC) die Ladebuchse im klassischen Tankstutzen auf der Beifahrerseite verbaut. Je nach dem, wie die Ladestation positioniert ist, muss der iX3 rückwärts eingeparkt werden – gerade an den schrägen Parkbuchten vor einigen Schnellladesäulen an der Autobahn teilweise ein Problem.
Für den hohen Grundpreis ist der iX3 vergleichsweise gut ausgestattet. Zum Serienumfang gehören bereits eine Metallic-Lackierung, 3-Zonen-Klimaautomatik mit Standheizungs- und Standklimatisierungsfunktion, automatische Heckklappenbetätigung, der „Driving Assist Professional“ und LED-Schweinwerfer. Ab Werk sind aerodynamisch optimierte 19-Zoll-Felgen montiert, in der Ausstattungslinie „Impressive“ sind es 20-Zöller. Zudem umfasst diese Ausstattung unter anderem die Akustikverglasung, das Head-up-Display sowie Sportsitze.
Technische Daten: | |
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Leistung | 210 kW |
max. Drehmoment | 400 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
0 – 100 km/h | 6,8 Sekunden |
Reichweite kombiniert (WLTP) | 460 km |
Verbrauch (WLTP) | 18,5 – 19,5 kWh/100 km |
Batteriekapazität | 80 kWh (74 kWh netto) |
Ladeleistung DC | 150 kW |
Ladezeit DC | 34 Minuten (80 Prozent) |
Ladeleistung AC | 11 kW (Typ 2, dreiphasig) |
Ladezeit AC | 7,5 Stunden (100 Prozent) |
Leergewicht | 2.185 – 2.260 kg |
Kofferraumvolumen | 510 – 1.560 Liter |
Sitzplätze | 5 |
Anhängelast | 750 kg (gebremst & ungebremst) |
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