GP Joule realisiert im Kreis Pinneberg Vorzeige-Flottenlösung

37 neue Elektroautos werden ab 1. August bei der Kreisverwaltung Pinneberg über eine lokale Photovoltaikanlage mit grünem Strom versorgt. Die Gesamtlösung aus Ladeinfrastruktur, regenerativer Eigenstromerzeugung und innovativer Buchungssoftware stammt von GP Joule Connect.

Seit Frühjahr 2019 arbeitet die Verwaltung des nördlich von Hamburg gelegenen Kreises Pinneberg zusammen mit GP Joule an der Umsetzung ihrer ambitionierten Pläne. Der Energie- und Ladeinfrastrukturspezialist bezeichnet das Gesamtkonzept am Standort der Verwaltung in Elmshorn als herausragendes Beispiel für die Energie- und Verkehrswende. Dabei legten die Schleswig-Holsteiner ein beachtliches Tempo an den Tag: Zwischen Planung und Realisierung des Vorzeigeprojekts verging nur ein Jahr.

Doch was genau wurde gemacht? Die Hardware umfasst nach Angaben von GP Joule 36 Ladepunkte, für jedes E-Auto einen. Dazu gesellt sich eine 64-kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach samt stationären 50-kWh-Batteriespeicher auf den Carports. Die Komponenten sind derart gekoppelt, dass die Ladepunkte mit dem lokal erzeugten Strom teils autark betrieben werden können. „An einem sonnigen Tag kann bis zu 75 Prozent des durchschnittlich benötigten Ladestroms direkt vor Ort erzeugt werden“, so die Initiatoren.

Auch an allen Außenstellen der Kreisverwaltung besteht die Möglichkeit, die Dienstwagen zu laden. Nicht sichtbarer Teil der speziell angepassten E-Flottenlösung ist zudem eine von GP Joule bereitgestellte Buchungs- und Flottenmanagementsoftware. Diese sei nahtlos in die bestehenden Systeme der Verwaltung eingebunden worden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Mitarbeiter könnten die E-Autos über diese Plattform komfortabel buchen. Die 36 E-Fahrzeuge – 32 Batterie-elektrische Kleinwagen sowie fünf Hybrid-Fahrzeuge – sind schließlich zum Zwecke des Sharings umgerüstet worden und funktionieren schlüssellos mit Karte oder App. Außer zwei Transportern fahren somit künftig alle Dienstfahrzeuge des Kreises elektrisch.

Die Investition in das Gesamtsystem hat sich den Partnern zufolge auf einen „mittleren sechsstelligen Betrag“ belaufen. Im Mai 2019 war im Vorfeld von einem Budget in Höhe von rund 350.000 Euro die Rede. Öffentlich gefördert worden ist das Projekt nicht. GP Joule verweist auf wirtschaftlich vorteilhafte Synergien, die sich über den Fuhrpark hinaus ergeben: So werde etwa die restliche eigenerzeugte Solarenergie im Gebäude der Kreisverwaltung Pinneberg genutzt.

„Optimale Mehrwerte erhält man durch umfassende Analysen vorab, etwa der derzeitigen Fahrzeugnutzung, des zukünftigen Bedarfs und der benötigten Ladeinfrastruktur“, erläutert Ove Petersen, Gründer und CEO der GP Joule Gruppe. In Elmshorn mache das Zusammenspiel zwischen erneuerbaren Energien, Ladeinfrastruktur und dem Buchungssystem aus dem Projekt „ein in alle Richtungen innovatives Vorzeigeprojekt“.

So sieht das auch Landrat Oliver Stolz: „Ich wünsche mir, dass das auch ökonomisch attraktive Konzept ein Beispiel für Kommunen und Unternehmen in ganz Deutschland ist.“ Der Kreistag habe mit seinem Beschluss zur Umstellung des kreiseigenen Fuhrparks auf E-Mobilität nicht nur Mut bewiesen. Er trage damit auch den umweltpolitischen Herausforderungen Rechnung und investiere in die Zukunft.
gp-joule.de, kreis-pinneberg.de

2 Kommentare

zu „GP Joule realisiert im Kreis Pinneberg Vorzeige-Flottenlösung“
Carsten Patzke
16.07.2020 um 16:55
Wie kann eine PV-Anlage mit 64 kwp und einer Speicherkapazität von 50 kW rund 209000 Euro kosten. Meine 30 kwp PV-Anlage mit einem 50 kW Speicher hat lediglich 60 000 Euro gekostet. Ebenfalls ohne öffentliche Förderung. Da wurde wohl jemand ordentlich über den Leisten gezogen!?
Manuel Reich, Geschäftsführer GP JOULE CONNECT
18.07.2020 um 11:59
Hallo Herr Patzke, eine Heim-PV-Anlage kann man mit einem PV-Carport nicht vergleichen. Allein der Batteriespeicher mit Notstromfunktion für den Schwarzfall ist eine sehr innovative Anforderung. Einen beträchtlichen Kostenanteil hatten auch Tiefbau, die Verkabelung und Inbetriebnahme. Darüber hinaus basiert die Preisfindung und Auftragsvergabe auf einer Marktstudie der Kreisverwaltung – es handelt sich demnach um einen marktüblichen Gesamtpreis. Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und das engagierte Feedback und verbleibe mit besten Grüßen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch