BMW schließt „langfristigen“ Liefervertrag mit Northvolt

BMW hat mit dem schwedischen Unternehmen Northvolt einen langfristigen Liefervertrag über die Belieferung mit Batteriezellen aus europäischer Produktion abgeschlossen. Ab 2024 sollen die Schweden Zellen im Wert von zwei Milliarden Euro an den Autobauer liefern.

Die Zellen sollen in der derzeit im Bau befindlichen Batteriezellfabrik im nordschwedischen Skellefteå gefertigt werden, wie BMW mitteilt. Das Werk wird oft auch als Northvolt Ett bezeichnet. Die benötigte Energie soll regional in Nordschweden aus Wind- und Wasserkraft gewonnen werden. Zur Laufzeit des Vertrags macht BMW in der Mitteilung keine Angaben.

Neben Northvolt liefern auch Samsung SDI und CATL Batteriezellen an BMW, entsprechende Verträge wurden im vergangenen Jahr unterzeichnet. „Der Vertragsabschluss ist ein weiterer Schritt, um unseren steigenden Bedarf an Batteriezellen langfristig abzusichern“, sagt BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt. Auch von CATL soll ein Teil der Zellen in Europa gefertigt werden, genauer gesagt in dem ebenfalls im Bau befindlichen Werk nahe Erfurt.

Die Vergabe eines Batterieauftrags an ein drittes Unternehmen begründete Wendt mit dem technischen Wettbewerb. Jede Zellgeneration werde bei der BMW Group im globalen Wettbewerb an den technologisch und betriebswirtschaftlich führenden Hersteller vergeben. „So haben wir zu jeder Zeit Zugang zur bestmöglichen Zelltechnologie“, sagt Wendt. BMW arbeitet bereits seit 2018 mit Northvolt zusammen, das Potenzial scheint die Münchner überzeugt zu haben.

Die Schlüssel-Rohstoffe für die Batteriezellen kauft BMW bekanntlich selbst ein und stellt sie den Zellherstellern zur Verfügung. In der aktuellen Mitteilung ist sogar die Rede von einem gemeinsamen Einkauf mit Northvolt „direkt aus Rohstoffminen, die die hohen Nachhaltigkeitsanforderungen beider Unternehmen erfüllen“.

Welche Kapazität für wie viele Fahrzeuge BMW von Northvolt für die zwei Milliarden Euro erhält, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Northvolt Ett soll 2021 mit einer Kapazität von 32 GWh starten und bis 2024 auf 40 GWh ausgebaut werden. Northvolt kooperiert bekanntlich auch mit VW, dort soll Ende 2023 eine gemeinsame Fabrik mit einer Produktionskapazität von 16 GWh eröffnet und später auf 24 GWh erweitert werden.

Northvolt-Chef Peter Carlsson sagte im November 2019, dass sein Unternehmen bis zum Jahr 2030 Produktionskapazitäten für rund 150 GWh und einen Marktanteil von 25 Prozent in Europa anstrebe. „Zweifellos gehen unsere Ambitionen weit über 64 GWh hinaus“, sagte Carlsson der „Financial Times“. Einen wichtigen Großkunden hat er nun gefunden.
bmwgroup.com, northvolt.com

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