VW nennt Konditionen für Ladedienst WeCharge
Volkswagen startet zum Auslieferungsbeginn des ID.3 in Kürze auch seinen eigenen Ladedienst: Der Service namens We Charge kann ab Mitte August gebucht und genutzt werden. Die Kunden haben die Wahl zwischen drei Tarifen – und vor allem unterschiedlichen Konditionen bei Ionity.
Am Montag ist wie berichtet der freie Verkauf des ID.3 gestartet, nachdem seit dem 17. Juni ausschließlich Vorbesteller ihr Fahrzeug verbindlich buchen konnten. Gänzlich frei konfiguriert können die Fahrzeuge aber immer noch nicht, VW gibt sieben vorkonfigurierte Ausstattungen vor.
Grundsätzlich soll We Charge den Kunden das Laden an mehr als 150.000 öffentlichen Ladepunkten in Europa ermöglichen, wie der Konzern nun mitteilt. „Mit der Zunahme der Elektromobilität auf unseren Straßen wird gerade das öffentliche Laden immer wichtiger“, sagt Richard van Tatenhove, Leiter Digital Charging Services von Volkswagen. „Mit dem Angebot von We Charge bietet Volkswagen den Kunden die richtige Lösung, um in Deutschland und in Europa zügig und problemlos voranzukommen – elektrisch, umweltfreundlich und vor allem komfortabel.“
Auch andere Ladedienste bieten den Zugang zu einer solchen (oder gar höheren) Anzahl von Ladepunkten über nur eine Ladekarte oder -App, neben dem Komfort dürften also vor allem auch die Kosten über die Attraktivität des Angebots entscheiden. Volkswagen hat sich bei We Charge für drei Tarife entschieden, die laut dem Konzern auf die unterschiedlichen Nutzergruppen zugeschnitten sein sollen.
Der Basistarif „We Charge Free“ ohne monatliche Grundgebühr soll einfach die Mindestversorgung mit nur einer Ladekarte sicherstellen – für E-Auto-Fahrer, die so gut wie nie öffentlich laden. Man erhält den Zugang zu den genannten 150.000 Ladepunkten, aber keinerlei Rabatte. Bei Ionity wird der Ad-hoc-Preis von 0,79€/kWh fällig, an allen anderen öffentlichen Ladepunkten kommt neben einer Startgebühr von 0,29€ eine „individuelle Preisgestaltung“ hinzu. Wie teuer das Laden also tatsächlich wird, lässt sich ohne Informationen zu dieser Preisgestaltung noch nicht sagen.
Für Fahrer, die nur gelegentlich öffentlich laden, ist in der VW-Logik der Tarif „We Charge Go“ gedacht. Für ID.3-Kunden (außer dem Basismodell Pure mit dem serienmäßigen 50-kW-DC-Lader) ist dieser Tarif im Kaufpreis enthalten, Fahrer anderer Modelle müssen 7,49 Euro pro Monat zahlen. Dafür entfällt beim öffentlichen Laden die 0,29€-Startgebühr des Free-Tarifs, die „individuelle Preisgestaltung“ bleibt aber. Bei Ionity wird eine Kilowattstunde noch mit 0,55€ berechnet.
Darüber rangiert der Tarif „We Charge Plus“ für Vielfahrer. Gegenüber dem Go-Tarif werden bei Ionity nur noch 0,30€/kWh fällig. Für ID.3-Fahrer kostet der Tarif 9,99 Euro pro Monat, bei allen anderen Modellen gibt VW in der Mitteilung 17,49 Euro monatliche Gebühr an.
Der Dienst kann auch über die „We Connect ID.“-App genutzt werden. Darüber sollen die Kunden auch die jeweiligen Kosten pro Ladesäule abrufen können. Dort kann auch eine Route geplant werden, die neben den verfügbaren Ladepunkten auch die gewünschte Ladestrategie berücksichtigt. Künftig soll es zudem möglich sein, nur Ladepunkte, die mit Grünstrom betrieben werden, zu berücksichtigen. Wer zu Hause oder am Arbeitsplatz einen ID. Charger mit Internetanbindung nutzt – also die Connect- und Pro-Version der Wallbox – kann über die App Ladestatistiken abrufen oder den Ladevorgang steuern.
Das große Differenzierungsmerkmal der We-Charge-Tarife sind die Konditionen bei dem Schnelllade-Anbieter Ionity. An dem Joint-Venture sind bekanntlich neben dem VW-Konzern auch Daimler, BMW und Ford beteiligt – der im Herbst 2019 angekündigte Beitritt von Hyundai ist formal immer noch nicht vollzogen. Auf die Berichte, wonach der VW-Konzern ein eigenes und exklusives Schnellladenetz im Rahmen des Audi-Projekts Artemis plane, ging Volkswagen in der aktuellen Mitteilung zu We Charge erwartungsgemäß nicht ein.
volkswagen-newsroom.com (WeCharge), volkswagen.de (ID.3-Konfigurator)
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