Wasserverband stoppt offenbar Planung für Tesla-Wasserversorgung
Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat laut einem Medienbericht die Pläne zur Wasserversorgung für die in Grünheide geplante Tesla-Fabrik vorerst gestoppt. Weil Fördergenehmigungen ausblieben und eine Unterschrift von Tesla fehle, sei das gesamte Projekt in Gefahr.
Das berichtet der RBB unter Berufung auf ein internes Schreiben des Verbandes. Darin werden offenbar zwei Probleme genannt. Zwar würde die derzeitige Fördermenge von 15 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr für die Versorgung der Bevölkerung und der Fabrik ausreichen, da aber durch die Fabrik ein weiterer Zuzug von Menschen und weiteren Unternehmen erwartet wird, rechnet der WSE offenbar damit, dass die jährliche Fördermenge nur bis 2022 ausreiche. Daher fordert der Verband laut dem RBB-Bericht von den Landesbehörden die Erlaubnis, zusätzlich drei Millionen Kubikmeter pro Jahr zu fördern.
Das zweite Problem: Tesla habe seit Mai einen Vertragsentwurf für die geplante Wasserversorgung vorliegen, diesen aber noch nicht unterschrieben. Der Vertrag soll angeblich die von Tesla geforderte Versorgung mit maximal 1,5 Millionen Kubikmetern Wasser – also einem Zehntel der gesamten WSE-Fördermenge – vorsehen. Wie eine WSE-Sprecherin gegenüber dem RBB sagte, wolle sich Tesla wegen möglicher Ausbaupläne für die Gigafactory derzeit nicht auf die heute diskutierten Mengen festlegen.
Ohne die Rechtssicherheit des unterschriebenen Erschließungsvertrags will der WSE derzeit nicht weiter planen bzw. die Arbeiten aufnehmen. Seitens des Verbands heißt es nun, dass es nicht mehr sicher sei, dass in der Fabrik wie geplant im November 2020 Wasser fließe. Das ganze Projekt sei „grundsätzlich gefährdet“.
Offen ist, ob der Verband vor allem den Druck auf Tesla erhöhen will, damit der Vertrag zügig unterschrieben wird. Die in dem Schreiben gewählte Formulierung, wonach der WSE das ganze Projekt „grundsätzlich gefährdet“ sehe, war aber offenbar auch intern umstritten. Wie Hendryk Pilz, Bürgermeister von Erkner und WSE-Vorsitzender, dem RBB sagte, sehe er das Projekt nicht gefährdet. „Wir sind nicht der Wasserverband, der gegen Tesla agiert, sondern wir sind die, die Tesla definitiv in unserer Region haben wollen“, so Pilz Er habe aber Bauchschmerzen, dass Tesla im Bereich Wasserver- und entsorgung nicht so schnell arbeite wie in anderen Bereichen.
Grünheides Bürgermeister Arne Christiani denkt laut dem Bericht bereits über eine andere Lösung nach: Grünheide wird teilweise vom WSE, teilweise aber auch vom Wasserzweckverband Fürstenwalde versorgt. Sollte es Probleme mit dem WSE geben, könnte laut Christiani der Ortsteil, in dem die Baustelle liegt, aus dem WSE-Netz ausgekoppelt und stattdessen an den Wasserzweckverband Fürstenwalde angeschlossen werden.
In Grünheide soll bekanntlich das Model Y für Europa gebaut werden. In den USA ist das Tesla Model Y nun auch im Leasing erhältlich, ab 499 Dollar monatlich. Tesla hat das Leasing beim Model Y damit deutlich früher geöffnet als es seinerzeit beim Model 3 der Fall war. Beim Model 3 wurde das Leasing in den USA erst im August 2019 – also rund zwei Jahre nach den ersten Auslieferungen – eingeführt. Beim Model Y sind es nur wenige Monate.
rbb24.de (Grünheide), electrek.co, cleantechnica.com (beide Model-Y-Leasing)
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