Entratek zeigt neue DC-Wallbox in zwei Leistungsstufen
Der Ladeinfrastrukturanbieter Entratek aus Norderstedt hat die DC-Wallbox „Power Capsule“ vorgestellt. Das Modell gibt es in Versionen mit 22 bzw. 30 kW Ladeleistung und soll sich für den Einsatz zu Hause und in der Stadt eignen.
Das 2010 gegründete Unternehmen spricht in der Mitteilung von einer „zukunftsweisenden Lösung im urbanen Raum“. Während nur wenige Elektroautos mit 22 kW AC laden können – selbst hochpreisige Fahrzeuge mit großen Akkus – sollen die DC-Wallboxen bei gleicher Anschlussleistung viele Autos deutlich schneller laden können als ein gleich starker AC-Ladepunkt, da der Flaschenhals des AC-Onboard-Chargers umgangen wird.
Für ein Tesla Model 3 (die Batteriegröße wird nicht angegeben) rechnet Entratek mit einer Ladezeit von 92 Minuten an dem 30-kW-Modell. Im Vergleich zu einer einphasigen Wallbox sei das eine Ersparnis von 261 Minuten – der Vergleich hinkt allerdings etwas, da das Model 3 dreiphasig mit 11 kW laden kann. Dennoch will Entratek (wie auch andere Anbieter in diesem Bereich) mit der DC-Wallbox die Lücke zwischen langsameren AC-Laden und DC-Schnellladern schließen. So werden in der Mitteilung Parkplätze an Supermärkten, Theatern, Restaurants und Einkaufszentren genannt – also Punkte, an denen die Verweildauer länger als 10 bis 15 Minuten am High Power Charger ist, aber an denen bei einem typischen Aufenthalt mit einem AC-Ladepunkt kaum Reichweite nachgeladen werden kann.
Ein Vorteil der DC-Wallboxen auf solchen Parkplätzen ist, dass sie in der Regel kein Fundament benötigen und somit einfacher installiert werden können als eine abgespeckte DC-Ladesäule. Entratek gibt an, dass die Power Capsule von zwei Installateuren innerhalb von 30 Minuten aufgebaut werden könne.
Die Power Capsule ist entweder mit einem CSS- oder CHAdeMO-Kabel erhältlich, kann unter anderem über Zahlungsmodul (etwa Kreditkarten oder NFC-Giro-Karten) ausgestattet werden, über den zehn Zoll großen Touchscreen sollen eine Preisauskunft und eine intuitive Bedienung möglich sein. Mit Ladespannungen von bis zu 1.000 Volt und der Anbindung an diverse Backends sollen auch kommerzielle Betreiber von Ladepunkten angesprochen werden.
Als Eingangsstrom gibt Entratek 400 Volt AC dreiphasig an. Die Ausgangs-Ladespannung liegt zwischen 150 und 1.000 Volt. Beim 22-kW-Modell fließen maximal 60 Ampere Strom, beim 30-kW-Modell sind es bis zu 100 Ampere.
Preise für die PC22 und PC30 nennt Entratek in der Mitteilung nicht. Auch zur Einrechtskonformität und bidirektionalen Ladefunktionen macht das Unternehme keine Angaben.
entratek.de, entratek.de (Datenblatt als PDF)
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