Aral plant über 100 HPC-Ladepunkte bis Mitte 2021
Der Mineralölkonzern Aral hat angekündigt, innerhalb der kommenden zwölf Monaten über 100 Schnellladepunkte an seinen deutschen Tankstellen aufbauen zu wollen. Auch danach soll der Ausbau weiter gehen – die langfristige Planung sehe „mehrere hundert Standorte“ vor.
Im Februar hatte Aral mit der Eröffnung des fünften Ladeparks sein Pilotprojekt für High Power Charging fertiggestellt. Diese Ladepunkte werden in Eigenregie betrieben, liefern reinen Ökostrom und verfügen über eine Ladeleistung von bis zu 350 kW. Bisher setzt Aral auf Ladesäulen, die jeweils einen CCS- und CHAdeMO-Anschluss bieten.
Genau das soll auch für die geplanten 100 neuen Ladepunkte gelten. Geplant sind Ladeparks an rund dreißig Aral-Tankstellen, die an Autobahnen, Bundesstraßen oder in Großstädten liegen. Sie sollen zwei Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten erhalten. „Wir möchten ein führender Anbieter von ultraschnellen Ladestationen sein und sind als Marktführer im deutschen Tankstellengeschäft eine ideale Anlaufstelle für das schnelle Laden unterwegs“, sagt Aral-Vorstand Patrick Wendeler.
Die ersten neuen Ladestationen sollen bereits in wenigen Wochen in Betrieb gehen, sie befinden sich in Wuppertal und im brandenburgischen Wollin. Die genaue Reihenfolge der Inbetriebnahme der weiteren Anlagen hänge unter anderem vom Netzausbau ab, so Aral. Langfristig sollen es mehrere hundert Standorte werden, „wenn sich dort ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell realisieren lässt“.
Die Ladesäulen werden in das „intercharge“-Ladenetz von Hubject eingebunden. So ist es auch möglich, die Aral-Säulen mit Ladekarten von Drittanbietern zu nutzen. Alternativ kann der Ladevorgang auch ohne Registrierung über eine mobile Bezahl-Webseite per Debitkarte, Kreditkarte oder Paypal abgerechnet werden. Flottenkunden können auch die „Aral Fuel & Charge Card“ nutzen.
„Mit unseren fünf Pilotstationen konnten wir im letzten Jahr wertvolle Erfahrungen sammeln, die nun in unsere weitere Planung einfließen“, sagt Wendeler. Als Beispiele nennt der Aral-Vorstand eine verbesserte Verkehrsführung auf dem Tankstellengelände und „wo möglich“ die Ladeplätze zu überdachen.
Neben Aral setzen auch andere Mineralölkonzerne auf Schnelllader an ihren Tankstellen. Shell hatte im Mai 2019 in Kooperation mit EnBW den Bau von 50 Ladesäulen mit bis zu 175 kW angekündigt, im Februar 2020 kündigte das britisch-niederländische Unternehmen den Ausbau auf 100 Säulen an. Zudem kündigte der französische Total-Konzern Anfang Februar an, bis Ende 2022 in Westeuropa 1.000 Schnellladepunkte an 300 Standorten installieren zu wollen. Auf Deutschland entfallen laut aktueller Planung knapp 70 Standorte mit rund 200 Ladepunkten.
aral.de
7 Kommentare