Tesla verklagt Rivian wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen
Der Elektroautohersteller Tesla hat eine Klage gegen das Startup Rivian eingereicht, in der die Kalifornier dem Konkurrenten vorwerfen, Geschäftsgeheimnisse gestohlen zu haben. Tesla sieht ein „alarmierendes Schema“ zur Abwerbung von wichtigen Mitarbeitern.
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Das bereits vor einem Gericht in San Francisco eröffnete Verfahren richtet sich auch gegen vier frühere Mitarbeiter von Tesla, die mit vertraulichen Daten zu Rivian gewechselt sein sollen. Offen ist dabei, um welche Technologien es geht – die Batterie, E-Antriebe, Software oder das autonome Fahren.
Rivian dementiert die Vorwürfe. In einer Stellungnahme schreibt das Unternehmen, dass die Anschuldigungen „im Widerspruch zu Rivians Unternehmenskultur, Ethos und Richtlinien“ stünden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Tesla gegen ehemalige Mitarbeiter vorgeht, die angeblich Geschäftsgeheimnisse mit zu Konkurrenten genommen haben sollen. In einem Fall soll ein zum chinesischen E-Auto-Startup Xpeng abgewanderter Mitarbeiter Daten zum autonomen Fahren gestohlen haben.
Tesla und Rivian arbeiten beide an elektrischen Pickup-Trucks, ein zumindest in den USA sehr lukratives Segment. Der Tesla Cybertruck ist mit seinem futuristischen Design zwar ein anderes Konzept, wird aber direkt mit dem Rivian R1T konkurrieren. Beide Fahrzeuge sollen 2021 auf den Markt kommen, andere Autobauer – etwa Ford mit einem elektrischen F-150 oder General Motors mit dem GMC Hummer EV – und Startups – etwa Lordstown Motors mit dem Endurance und Nikola mit dem Badger – wollen ebenfalls große E-Pickups auf den Markt bringen.
„Ich möchte klarstellen, dass wir die ersten Einheiten verwenden werden, um unsere eigene Fracht zu befördern, wahrscheinlich hauptsächlich zwischen Fremont und Reno, was eine fantastische Teststrecke ist. Wir werden beweisen, dass wir eine sehr gute Zuverlässigkeit haben.“
Update 04.10.2021: Nachdem Tesla im vergangenen Jahr Rivian wegen des angeblichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen über die Abwerbung von Mitarbeiter verklagt hatte, folgt nun der nächste Vorwurf: Von Tesla zu Rivian abgewanderte Mitarbeiter seien „auf frischer Tat ertappt“ worden, als sie von Tesla die Kerntechnologie für Batterien der nächsten Generation gestohlen hätten.
Update 03.08.2023: Der Rechtsstreit zwischen Tesla und Rivian wegen des angeblichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen durch zu Rivian abgewanderte ehemalige Tesla-Mitarbeiter geht in die nächste Runde. Laut Bloomberg lehnte ein Richter in Kalifornien am Mittwoch vorläufig den Antrag der Mitarbeiter ab, Teslas Behauptung zurückzuweisen, wonach sie Vereinbarungen unterzeichnet hätten, die es ihnen untersagten, vertrauliche Informationen zu stehlen und sie an Wettbewerber weiterzugeben. Einem anderen Antrag gab der Richter aber statt – mehr dazu haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
spiegel.de, automobilwoche.de, insideevs.com, electrek.co (beide Update I), bnnbloombegr.ca (Update II)
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