BMW kündigt vollelektrischen 5er und X1 an

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BMW plant nach dem iNEXT, dem i4 und dem 7er auch für die 5er Reihe und den X1 rein elektrisch angetriebene Varianten. Das kündigte der Hersteller nun im Rahmen der Bekanntgabe seiner Nachhaltigkeitsziele offiziell an.

In zehn Jahren sollen insgesamt mehr als sieben Millionen elektrifizierte Fahrzeuge der BMW Group auf den Straßen unterwegs sein, davon etwa zwei Drittel mit vollelektrischem Antrieb, wie es in der Mitteilung heißt. Bis Ende 2021 will BMW mit dem i3, dem Mini Cooper SE, dem iX3, dem i4 und der Serienversion des iNext fünf BEV im Angebot haben. Eine vollelektrische Version des 7er hatten die Münchner bereits bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen im März bestätigt.

„Zusätzlich zu dem BMW 7er wird die umfassende Elektrifizierung weiter über die Modellpalette ausgerollt: Zusätzliche Beispiele für die „Power of Choice“ werden die volumenstarken BMW X1 und BMW 5er Baureihen sein, die in Zukunft ebenfalls mit allen vier Antriebsvarianten – vollelektrisch, Plug-in-Hybrid, Diesel und Benziner mit 48 Volt Technologie – verfügbar sein werden“, heißt es in der Mitteilung wörtlich.

Gerüchte über einen elektrischen 5er hatte es bereits länger gegeben, eine Bestätigung des Autobauers gab es aber bisher nicht. Mit dem „Power BEV“ hatte BMW bereits im Juni vergangenen Jahres einen Versuchsträger gezeigt, der das „technisch Machbare“ ausloten sollte. Das Fahrzeug verfügte über drei E-Maschinen mit einer Systemleistung von 530 kW der fünften E-Antriebsgeneration. Als Basis für den Versuchsträger „Power BEV“ diente ein aktuelles Serien-Fahrzeug der BMW 5er Reihe.

Auch beim X1 gab es in der Vergangenheit Gerüchte über eine Elektro-Version. So wurde bereits 2019 berichtet, dass der Vorstand grünes Licht für ein solches Modell gegeben habe. Sowohl beim 5er als auch beim womöglich iX1 genannten Modell sind die technischen Daten aber noch unklar. Legt man die Leistungsdaten des iX3 zugrunde, scheint BMW derzeit nicht an starken Allrad-E-Autos mit zwei Motoren interessiert zu sein.

„Die besten Autos der Welt sind nachhaltig“, sagt BMW-CEO Oliver Zipse. „Deswegen werden Premium und Nachhaltigkeit in Zukunft mehr denn je untrennbar miteinander verbunden sein.“ Bisher hat BMW neben dem bekannten i3 und dem bei der Antriebstechnik verwandten Mini Cooper SE noch kein neues BEV auf dem Markt, der iX3 soll bald starten. Stattdessen haben die Münchner in den vergangenen Monaten stark auf die Ausweitung des PHEV-Angebots gesetzt. Mit der aktuellen Rechenweise in der Gesetzgebung scheint die Strategie mit den Teilzeitstromern aufzugehen: BMW sieht sich nach eigenen Angaben „voll auf Kurs“, die CO2-Flottenziele in der EU dieses Jahr zu erfüllen.

Vorstandsvergütung richtet sich nach Nachhaltigkeitszielen

In den Nachhaltigkeitszielen gibt der Konzern unter anderem die Marke aus, dass bis 2030 die CO2-Emissionen je gefahrenen Kilometer um 40 Prozent sinken sollen – das geht wohl nur mit einem höheren Elektro-Anteil. Die Emissionen der Werke sollen von 2019 ausgehend bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden. Auch die Zulieferer sollen die CO2-Last um 20 Prozent drücken, entsprechende Klauseln sollen in neue Aufträge aufgenommen werden.

Und: Auch die Vorstandsvergütung und jene des Top-Managements werden künftig zum Teil anhand der Klimaziele festgelegt. „Wir werden Jahr für Jahr über unsere Fortschritte berichten und uns an diesen Zielen messen lassen. Das wird auch in die Vergütung von Vorstand und Top-Management einfließen“, so Zipse. Ab 2021 will BMW seine Berichte zur Finanz- und Geschäftsentwicklung in einem integrierten Bericht vorstellen, in dem auch über die Nachhaltigkeitsziele berichtet werden soll.
handelsblatt.com, bmwgroup.com

2 Kommentare

zu „BMW kündigt vollelektrischen 5er und X1 an“
mike
29.07.2020 um 07:45
der X1 war ja schon 2014 als E-Version verfügbar.
eFahrer
29.07.2020 um 08:49
Das ist die guten Richtung und ggf. Blaupause für alle DAX Konzerne*: Vorstandsvergütung an Nachhaltigkeitszielen. Besser wäre noch „an Treibhausgasemissionen“ gekoppelt. Vielleicht erlebt man es dann noch, dass die versiegelten Werksflächen der BMW Group endlich durchgehen für Erbeuerbare Enerigien genutzt werden. Eine PV-Fertigung hat ja die Familie in D und M-Power bekäme eine frische Neudeutung. Hier ist die Group im Hintertreffen auch bei seiner Lieferantenqualifizierung.* Für RWE mal endlicb eine Herausforderung. Grundstücke zum Bäumepflanzen haben sie ja schon viele Quadratkilometer weit. Junge Leute die dabei gerne helfen würden auch. - EG

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