Stuttgart vergibt dritte Runde an Ladesäulen-Standorten

Die Stadt Stuttgart hat im Rahmen der dritten Ausschreibung weitere Standorte für öffentliche Ladesäulen vergeben. Wie schon in der zweiten Runde gingen die meisten Standorte an die Stadtwerke Stuttgart – genau 62 von 145 ausgeschriebenen AC-Ladesäulen im öffentlichen Raum.

Im November 2019 hatte die Stadt bereits 290 neue Standorte für Ladesäulen vergeben, im Januar folgte die Vergabe der zweiten Ausschreibung über 56 weitere Standorte. In beiden bisherigen Ausschreibungen hatten die Stadtwerke Stuttgart jeweils den Großteil der Standorte erhalten. Während in der ersten Runde noch die EnBW, Allego und die Telekom weitere Zusagen erhalten hatten, wurde in der zweiten Runde auch die eze.network GmbH berücksichtigt.

In der dritten Ausschreibung haben die Stadtwerke Stuttgart wiederum 62 Standorte in 54 Stadtteilen erhalten, wie das Unternehmen mitteilt. Der Bau der ersten neuen Ladesäulen soll demnach im Oktober beginnen. An welchen Betreiber die restlichen Standorte der dritten Ausschreibung gegangen sind, geht aus den Berichten und der Mitteilung der Stadtwerke Stuttgart nicht hervor. Wie eine Sprecherin der Stadt Stuttgart gegenüber electrive.net erklärte, hat die eze.network die Erlaubnis für 40 neue Standorte erhalten und darf an 13 Standorten auf zwei Ladepunkte erweitern. EnBW erhielt in der dritten Runde 29 neue Standorte und darf einen bestehenden Standort erweitern. Bei den Stadtwerken Stuttgart teilen sich die genannten 62 Standorte auf 43 Neuvergaben und 19 Erweiterungen auf.

„Als Energiewende-Stadtwerk ist es unser Ziel, dass die Nutzer Elektromobilität und Ladeinfrastruktur automatisch mit Erneuerbaren Energien verbinden, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Kieser. „Denn nur so ist Elektromobilität ökologisch.“ Neben den AC-Standorten planen die Stadtwerke nach eigenen Angaben auch den Ausbau von Schnellladesäulen. Im Rahmen des Pilotprojektes „E-Taxi“ Landeshauptstadt betreibt die Stadtwerke-Tochter EDS bereits drei Schnellladestationen.

Die Stadtwerke Stuttgart sind nicht das einzige Unternehmen, das Schnellladesäulen im Stuttgarter Stadtgebiet plant. Im Rahmen des Projekts „Urbane Schnelllade-Parks in Baden-Württemberg“ (USP-BW) will EnBW in der Keplerstraße nahe des Hauptbahnhofs und am Rotebühlplatz Schnelllade-Hubs mit mehr als 300 kW bauen.

Die baden-württembergische Landeshauptstadt peilt ein Netz von 500 öffentlichen Normal-Ladesäulen, also AC-Ladepunkte. 211 davon werden die Stadtwerke Stuttgart betreiben: 149 werden an neuen Standorten gebaut, an 62 bestehenden Standorten werden die Stadtwerke nach eigenen Angaben „neueste Ladetechnik errichten und betreiben“.

Im Juli hatte die Stadt zudem neue Vorschriften für den Bau von Ladesäulen im öffentlichen Raum angekündigt. Sofern die Ladesäulen nicht auf dem normalen Gehweg oder Grünflächen errichtet werden können, sollen sogenannte „Gehwegnasen“ gebaut werden. Dabei handelt es sich um „Einbuchtungen mit klar erkennbarer Bordsteinkante am Fahrbahnrand“. Bestehende Säulen sind davon nicht betroffen, die Neubauten aber schon. Die Kosten für die Gehwegnasen trägt die Stadt Stuttgart, diese werden auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.
zfk.de, pv-magazine.de, stuttgart.de (Gehwegnasen)

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