Mercedes startet zweite Phase des eActros-Praxistests

Mercedes-Benz hat die zweite Testphase der „Innovationsflotte“ des eActros gestartet: Nun sollen weitere Kunden den E-Lkw im Alltag erproben. Den ersten eActros der zweiten Phase übernimmt der niederländische Logistikdienstleister Simon Loos.

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Nach jeweils rund einem Jahr im intensiven Praxiseinsatz bei zehn Kunden in Deutschland und der Schweiz gehen acht der rein Batterie-elektrisch angetriebenen Lkw nun sukzessive an neue Kunden in Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die den eActros ebenfalls für jeweils etwa ein Jahr auf Herz und Nieren im Alltag prüfen werden. Zwei Fahrzeuge verbleiben im Betriebstest bei Kunden der ersten Testphase.

Bei Simon Loos soll der mit einem Kühlkoffer ausgerüstete 25-Tonner in der Region um Rotterdam und Den Haag einsetzen, mit dem Fahrzeug sollen vor allem Supermärkte der in den Niederlanden verbreiteten Kette Albert Heijn versorgt werden. Die Tagestour soll der eActros im Verteilzentrum Delfgauw starten und von dort aus Filialen in Rotterdam, Den Haag oder Delft beliefern. Geladen wird über Nacht im Depot und beim Nachladen zwischen den Zustell-Touren.

Für die Supermarkt-Kette ist es nicht der erste Kontakt mit elektrischen Fahrzeugen: Albert Heijn setzt selbst einen Fuso eCanter ein, zudem hat das Unternehmen 25 VW Crafter für den Einsatz in der Amsterdamer Lieferflotte auf E-Antriebe umrüsten lassen.

„Mit dem Praxistest des eActros machen wir jetzt – gemeinsam mit Albert Heijn und Mercedes-Benz Trucks – einen weiteren großen Schritt Richtung nachhaltigen Transports im Einzelhandel“, sagt Wim Roks, Flottenmanager bei Simon Loos. „Wir sind gespannt auf die Erfahrungen, die wir über die nächsten Monate mit dem Fahrzeug sammeln können.“

Laut der Daimler-Mitteilung habe sich die Reichweite von rund 200 Kilometern als „absolut realistisch erwiesen – unabhängig von Zuladung, Streckenverlauf oder Topografie.“ Sowohl das Kühlsystem für die Ladung in dem Aufbau von Schmitz Cargobull als auch die elektrisch betriebene Klimaanlage hätten sowohl bei extremer Hitze als auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Einschränkungen funktioniert.

Weitere Kunden der zweiten Testphase nennt Daimler aber noch nicht. In der ersten Phase, die im September 2018 begonnen hat, waren die eActros unter anderem bei TBS Transportbeton, Meyer-Logistik, Logistik Schmitt und Edeka im Einsatz.

Daimler hatte den eActros im Frühjahr 2018 vorgestellt. Angetrieben wird der Elektro-Lkw von zwei E-Motoren. Ihre Leistung beläuft sich auf jeweils 125 kW, das maximale Drehmoment auf jeweils 485 Nm. Insgesamt versorgen elf Lithium-Ionen-Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 240 kWh die E-Maschinen mit Strom. Aber auch sämtliche Nebenaggregate – neben der genannten Klimaanlage etwa auch die Servolenkung – werden elektrisch betrieben. Die Ladeleistung gibt Mercedes mit maximal 150 kW an, ein Ladevorgang soll dann rund zwei Stunden dauern.

Der Serienstart des eActros ist laut Daimler für das kommende Jahr geplant.

Update 17.08.2020: Als erster Kunde in Deutschland im Rahmen der kürzlich gestarteten zweiten Testphase übernimmt DB Schenker einen Batterie-elektrischen Mercedes-Benz eActros der sogenannten „Innovationsflotte“. Der Logistiker setzt den elektrischen 25-Tonnen-Lkw in der Lieferung von Stückgut, das heißt palettierten Sendungen, die zu groß und schwer für den Paketversand sind, in der Leipziger Innenstadt ein. Dabei legt der eActros täglich um die 100 km zurück. Die Batterien des Elektro-Lkw werden über Nacht auf dem Betriebshof von DB Schenker im Norden der Stadt über eine Ladestation aufgeladen.
daimler.com, daimler.com (Update)

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