Toyota nimmt in Deutschland den Prius vom Markt
Toyota hat seinen Hybrid-Pionier Prius in Deutschland vom Markt genommen. Lediglich die optisch eigenständige PHEV-Variante bleibt im Angebot. Der Grund für das Aus des Vollhybrid-Prius in Deutschland (in anderen Ländern läuft der Verkauf weiter) sind die schlechten Absatzzahlen.
Im Juni konnte Toyota hierzulande gerade einmal 24 Exemplare verkaufen, im ersten Halbjahr waren es 268 Prius. Einen Hinweis auf das Aus gibt es auch auf der Website von Toyota Deutschland. „Zeit, Abschied zu nehmen“, heißt es dort. Allen „umweltbewussten Fahrern“ stehe weiterhin „der Prius Plug-in Hybrid, aber auch der Toyota Camry zur Auswahl“. Auch der Prius+, der noch auf der dritten Generation des Prius basiert, wird nicht mehr angeboten.
In den 1990er Jahren war der Prius mit seiner aerodynamisch optimierten Karosserieform noch als Sonderling im Toyota-Angebot gestartet, seit 2000 wurde er auch in Deutschland angeboten. Mit der Weiterentwicklung der Hybrid-Technologie haben die Japaner den Antrieb in immer mehr reguläre Modelle eingebaut – was die Sonderrolle des Prius verstärkt hat. Die Kunden entschieden sich zunehmend für Hybrid-Modelle aus dem Kern-Angebot und nicht für die Limousine mit dem Öko-Image.
Von den Baureihen Yaris, RAV4, CH-R und Corolla konnte Toyota im Juni knapp 2.700 Hybride verkaufen, seit Jahresbeginn sogar 18.000 Modelle. Der allgemeine SUV-Trend und die hausinterne Konkurrenz des auch als Kombi angebotenen Corolla haben den Prius somit auf das Abstellgleis geschickt. Zumal in Deutschland im Kompakt-Segment ohnehin eher Steilheckmodelle wie der Golf – oder eben der Corolla – gefragt sind, weniger Limousinen.
automobil-industrie.vogel.de, motor1.com, toyota.de
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