Tesla plant offenbar Auto-Versicherungen in China und Europa
In Kalifornien versichert Tesla die Autos seiner Kunden bereits selbst und es verdichten sich die Hinweise, dass der E-Auto-Hersteller dies auch in anderen Teilen der Welt plant. In China wurde bereits eine entsprechende Firma gegründet.
Am 6. August hat Tesla das neue Unternehmen Tesla Insurance Brokers Co., Ltd. registriert, eine Versicherungsmaklerfirma mit einem Grundkapital von 50 Millionen Yuan, umgerechnet 6,1 Millionen Euro. Tesla Motors Hong Kong Limited hält alle Anteile, als gesetzlicher Vertreter wurde Zhu Xiaotong eingetragen. Der Manager ist nicht nur Vice President von Tesla, sondern auch Leiter der Region Greater China für den E-Autobauer.
Offen ist aber, wann die neue Versicherungs-Tochter ihre ersten Produkte anbieten will – und zu welchen Tarifen. Bei Tesla kann es – gerade in China – unter Umständen sehr schnell gehen.
Auch in Europa scheint Tesla bald eigene Versicherungs-Tarife für seine Elektroautos anbieten zu wollen. Wie Torsten Kusmanow, Versicherungsexperte und Partner im Bereich Digital bei der Beratungsgesellschaft Capco, gegenüber der „Automobilwoche“ sagte, es sei nur „eine Frage der Zeit, bis alle Hürden überwunden“ seien. Insgesamt sei es für ausländische Unternehmen „nicht so einfach“, als Versicherer in Deutschland Fuß zu fassen. So müsse der Geschäftsbetrieb muss in Deutschland angesiedelt und die Vertragswerke auf deutsche Richtlinien zugeschnitten sein.
Laut Kusmanow könnte Tesla ein großes Problem der etablierten Versicherer umgehen – das Unternehmen verfügt über ausreichend Erfahrungen mit Elektroautos. „Tesla hat hier einen riesigen Informationsvorsprung, weil das Fahrzeug ja quasi nur aus Daten besteht“, so der Experte. „Der Fahrer ist ständig durch die Fahrzeugsysteme mit den Hauptsystemen verbunden, somit können Tesla-Ingenieure beispielsweise auch bei Problemen in die Software eingreifen. Tesla ist also bestens mit Daten zum Fahrverhalten versorgt.“
Tesla bietet seit August 2019 in Kalifornien die eigene Versicherung „Tesla Insurance“ an, die ihren Kunden um 20 bis 30 Prozent niedrigere Tarife bieten soll. In dem Call zu den Geschäftszahlen des zweiten Quartals deutete Finanzvorstand Zachary Kirkhorn an, dass Tesla die Daren aus seinen Fahrzeugen nutzen wolle, um einen Versicherungsbetrieb außerhalb Kaliforniens aufbauen zu wollen. Er sprach damals von „einer Handvoll Staaten“, in denen solche Dienste (die behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt) bis Ende des Jahres angeboten werden könnte.
chinapev.com, gasgoo.com (China), automobilwoche.de (Europa)
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