Batterieforscher Dahn: Zellen mit hoher Energiedichte auch für Flugzeuge tauglich
Teslas Batterieforschungspartner Jeff Dahn von der Dalhousie University liefert ein Update zu dem im vergangenen Jahr vorgestellten neuen Ansatz für Zellen mit deutlich höherer Energiedichte. Diese sollen sich nicht nur für Autos, sondern auch für elektrische Flugzeuge und Drohnen eignen.
In einem neuen Fachaufsatz wird erneut das große Potenzial dieser anodenfreien Lithium-Metall-Zellen im Pouch-Format mit Flüssigelektrolyt hervorgehoben, die sich mit ihrer erhöhten Energiedichte auch für den Einsatz in Fluggeräten eignen sollen. „Eine solch hohe Energiedichte kann die Reichweite von Elektrofahrzeugen um ungefähr 280 km erhöhen oder sogar die elektrifizierte städtische Luftfahrt ermöglichen“, heißt es in dem Forschungspapier.
Genauer wurde Dahn aber nicht – was Spielraum für Interpretationen lässt. Mit der städtischen Luftfahrt könnten E-Taxis gemeint sein, oder auch eVTOL (electric Vertical Take Off and Landing) genannt. Aber auch elektrisch angetriebene Flugzeuge für Kurzstrecken könnten gemeint sein. Das kalifornische Unternehmen Quantum Air will etwa einen Flugtaxidienst mit elektrischen Kleinflugzeugen und nicht mit eVTOL aufbauen.
Die größte Herausforderung bei den neuen Zellen ist die Zyklenfestigkeit, aber hier gibt es offenbar Fortschritte: Während im vergangenen Jahr noch von 50 Zyklen die Rede war, soll ein optimierter Elektrolyt die Lebensdauer nun auf 200 Zyklen steigern. Noch dürfte dieser Fortschritt zu wenig sein, für eine Kommerzialisierung werden derzeit 800 bis 1.000 Zyklen als notwendig erachtet. Die gravimetrische Energiedichte der Zellen soll bei 360 Wh/kg und die volumetrische Energiedichte bei 1.000 Wh/kg liegen.
telsamag.de, electrek.co, nature.com
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