Deutsches Konsortium plant Rennserie mit H2-Autos

Ab dem Jahr 2023 soll mit der Hyraze League die weltweit erste Automobil-Rennserie an den Start gehen, die auf umweltfreundlich produzierten Wasserstoff als Energieträger setzt. Außerdem strebt die Serie an, erstmals virtuellen und realen Motorsport zu vereinen.

Als Initiatoren der Serie engagieren sich sechs größtenteils deutsche Partner: ADAC und Dekra, der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB), die HWA AG, Schaeffler und die World eSports Association (WESA). In einem von ihnen nun vorgestellten Konzept sollen die Rennen mit 588 kW starken Wasserstoff-Autos ausgetragen werden, wobei der grüne Wasserstoff in den beiden Brennstoffzellen der Rennfahrzeuge in Strom für die vier Elektromotoren umgewandelt wird. Neben dem Wasserstoffantrieb soll die Hyraze League auch weitere relevante Zukunftstechnologien in den Motorsport tragen.

Mit dem DMSB und dem ADAC wollen von Beginn an zwei erfahrene Partner sicherstellen, dass in der Hyraze League Motorsport „auf höchster Ebene stattfindet“. Man strebe „perspektivisch auch eine weltweite Etablierung der bahnbrechenden Rennserie an“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Das Gesamtkonzept und wesentliche Komponenten des Fahrzeugs entwickeln die Mitarbeiter der HWA AG. Das Unternehmen ging 1998 aus der Motorsportabteilung von AMG hervor und arbeitet im Rennsportbereich für die Daimler AG. Der Automobilzulieferer Schaeffler ist an dem Projekt federführend als Partner für Komponenten wie Elektromotoren und Lenkung beteiligt. Ein neuartiges, im Fahrzeug implementierte Steer-by-Wire-System des Konzerns übernimmt beispielsweise die Steuerung der Lenkung durch rein elektronische Impulse. Die mechanische Verbindung über die Lenksäule kann damit vollständig entfallen – ein Vorteil insbesondere auch für autonom agierende Fahrzeuge. Vernetzt über intelligente Steuerungssysteme sollen Fahrdynamikfunktionen, wie z.B. Torque Vectoring, möglich werden.

Neue Wege will die Hyraze League auch beim sportlichen Modus gehen: Die Serie setzt auf eine Kombination von virtuellem und realem Motorsport und bringt Rennfahrer und Sim-Racer zusammen. So will sie nicht nur die Fans an der Strecke, sondern auch die junge, digitalaffine Zielgruppe ansprechen. Konkret haben die Teams für jedes Auto zwei Fahrer – einen für die realen Wertungsläufe und einen, der an den gleichfalls zur Meisterschaft zählenden E-Sport-Events teilnimmt. Die Ergebnisse beider Rennen fließen zu gleichen Teilen in die Meisterschaftswertung ein, sodass am Ende ein Team als Gesamtsieger beider Disziplinen gekürt wird. Der E-Sport-Verband WESA gestaltet als Serienpartner die Entwicklung der Rahmenbedingungen im virtuellen Umfeld mit, „um die Hyraze League Sim Wettbewerbe auf ein hohes E-Sport-Niveau zu heben“, wie es in der Mitteilung heißt.
intellicar.de, motorsport-total.com, presseportal.de

2 Kommentare

zu „Deutsches Konsortium plant Rennserie mit H2-Autos“
StromSchleuder
20.08.2020 um 07:37
Was für ein Schwachsinn. Auf diese Ideen kann ja auch nur ein deutsches Konsortium kommen.
Hans Herbert
20.08.2020 um 10:07
Ein interessantes Format. Während man eine H2-Schiene im Motorsport durchaus als Technikorientierung akzeptieren kann, ist doch die Kombination von Virtuell und Real ein ziemlich grober Unfug.

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