Porsche Taycan wird ab Oktober Plug&Charge-fähig

Ab Oktober führt Porsche im Zuge des Modelljahreswechsels zahlreiche Neuerungen für den Taycan ein. So gibt es für den Elektro-Sportwagen bald optional ein Onboard-Ladegerät mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW. Außerdem unterstützt der Taycan künftig die Ladefunktion Plug&Charge.

Stecker rein – und los geht’s: Der Ansatz von Plug&Charge vereinfacht das Laden erheblich. Sobald das Ladekabel eingesteckt ist, kommuniziert das Fahrzeug verschlüsselt mit der Plug&Charge-fähigen Ladestation. Die Authentifizierungsdaten sind künftig im Taycan hinterlegt, dadurch erkennt die Ladestation automatisch, wer an der Säule steht. Der ISO-Standard 15118 stellt dabei sicher, dass die Kommunikation zwischen Infrastruktur und Auto vor Manipulation geschützt ist. Auch der Bezahlvorgang erfolgt anschließend automatisch. Auf Nachfrage teilte ein Porsche-Sprecher mit, dass auch bisher ausgelieferte Exemplare des Taycan die Funktion Plug&Charge unterstützen wird.

Noch sind Plug&Charge-fähige Ladestationen nicht die Regel, aber beispielsweise bei Ionity-Säulen in Deutschland, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien und Tschechien funktioniert das Laden ohne zusätzliche Authentifizierung bereits. Anfang 2021 will Ionity die Funktion in zwölf weiteren Ländern in Europa etablieren. In den USA und Kanada soll Plug&Charge ebenfalls ab 2021 an vielen Ladepunkten von Electrify America und Electrify Canada verfügbar sein.

Doch zurück zum aktualisierten Taycan: Porsche bietet künftig als Alternative zum serienmäßig verbauten 11-kW-Onboard-Lader ein Pendant mit 22 kW an. Diese Sonderausstattungs-Komponente sei ab Ende des Jahres verfügbar, heißt es aus der Unternehmenszentrale. Neu ist zudem eine Funktion zum batterieschonenden Schnellladen, mit der sich die Ladeleistung des Taycan an geeigneten Ladestationen auf circa 200 kW begrenzen lässt, sofern ohnehin eine längere Pause geplant ist. Zur Erinnerung: An 800-Volt-Säulen lädt der Stromer sonst automatisch mit 270 kW. Und für das Laden Zuhause führt der Hersteller schließlich neue intelligente Ladefunktionen ein, um etwa hauseigenen Solarstrom zu nutzen oder die Überlastung des Hausanschlusses nun auch phasenindividuell zu verhindern.

Zum Modelljahr 2021 stehen außerdem sieben neue Außenfarben zur Wahl: Mahagony Metallic, Frozenberry Metallic, Cherry Metallic, Coffee Beige Metallic, Kreide, Neptun Blue und Ice Grey Metallic. Daneben verbessern sich im Zuge der Modellpflege die Beschleunigungswerte des Taycan Turbo S: Der Sprint von 0 auf 200 km/h gelingt künftig mit in 9,6 Sekunden und damit 0,2 Sekunden schneller als bisher. Außerdem interessant für das Fahrerlebnis: Die adaptive Luftfederung des E-Sportwagens verfügt bald über eine Smart-Lift-Funktion. Mit dieser lässt sich das Fahrzeug so programmieren, dass es an bestimmten wiederkehrenden Stellen wie Fahrbahnschwellen oder Garagenauffahrten automatisch angehoben wird.

Optional ist ab Oktober zudem ein farbiges Head-Up-Display, das relevante Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers projiziert. Außerdem hat Porsche einen ganzen Strauß an flexibel online buchbaren Fahrzeugfunktionen, sogenannten Functions on Demand (FoD) kreiert. Das Besondere daran: Die Buchung funktioniert nachgelagert zum Kauf und zur ursprünglichen Konfiguration des Sportwagens. Ein Werkstattbesuch ist dank Online-Übertragung nicht erforderlich. Bereits heute sei das beim Porsche Intelligent Range Manager (PIRM) möglich, so die Stuttgarter. Als weitere Assistenz- und Komfortsysteme kommen nun die FoD-Funktionen Servolenkung Plus, Aktive Spurführung und Porsche InnoDrive (selbstständige Geschwindigkeitsanpassung) hinzu. Erste Funktion kostet einmalig 320,71 Euro, die letzteren beiden jeweils 19,50 Euro pro Monat oder je 808,10 Euro als Kaufoption.

Der aktualisierte Elektro-Sportwagen kann nach Angaben von Porsche ab Mitte September bestellt werden und rollt ab Mitte Oktober zu den Vertriebspartnern. Neben den bekannten Taycan-Varianten 4S, Turbo und Turbo S plant Porsche unabhängig von der Modellpflege übrigens eine neue Einstiegsversion mit Heckantrieb und kleinerer Batterie. Ende Juni hatte das Unternehmen eine solche in China vorgestellt, womit auch der vorläufige Zielmarkt benannt ist.
porsche.com

8 Kommentare

zu „Porsche Taycan wird ab Oktober Plug&Charge-fähig“
StromSchleuder
20.08.2020 um 07:45
Viel Erfolg Porsche
mike
20.08.2020 um 08:15
sind die dann auch Supercharger tauglich?
TL431
20.08.2020 um 09:36
Warum sollten sie? Tesla SuC sind ja nicht CCS kompatibel geschweige denn ISO15118.
mike
20.08.2020 um 09:53
SuC haben auch CCS Ziegel und sind von Anfang an Plug&Charge.
TL431
20.08.2020 um 10:44
Ein CCS Stecker heißt nicht automatisch CCS kompatibel. Laden ohne Karte ist nicht automatisch ISO15118.
TL431
21.08.2020 um 11:28
"warum sollte Tesla sie an die SuC lassen?" Angeblich war mal die Mission von Tesla die Elektromobilität zu fördern.
Nico
21.08.2020 um 09:32
Richtig, Tesla war der der Zeit weit voraus und hat für diesen Funktionsumfang seine eigenen Standards entwickelt.Und selbst wenn Porsche kompatibel wäre, warum sollte Tesla sie an die SuC lassen?
Hansruedi Würsch
15.12.2020 um 18:10
Teslamotors hat ca 2012 die besten unvollendeten Ladestandards übernommen, hat AC-Typ 2 & Chademo über Typ 2 geführt, was kein OEM gewagt hat. Mit M3-EU ist Teslamotors interoperabel geworden, weil 800V & 500kW mit Chademo nicht erreichbar sind.

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