Tritium stellt Plug&Charge-fähige Ladesäule vor

Bild: Tritium

Tritium hat seine neue Schnellladesäule RT175-S vorgestellt. Sie bietet eine Ladeleistung von bis zu 175 kW und soll Plug&Charge unterstützen – jene Ladefunktion, bei der die Säule automatisch mit dem Fahrzeug kommuniziert.

Bereits im Mai stellte der australische Ladeinfrastruktur-Hersteller seine Plug&Charge-Technologie vor. Sobald das Ladekabel eingesteckt ist, kommuniziert die Säule verschlüsselt mit Plug&Charge-fähigen Fahrzeugen (etwa künftig der Porsche Taycan), dadurch erkennt die Ladestation automatisch, wer an der Säule steht. Der ISO-Standard 15118 stellt dabei sicher, dass die Kommunikation zwischen Infrastruktur und Auto vor Manipulation geschützt ist. Auch der Bezahlvorgang erfolgt anschließend automatisch. Der Ansatz vereinfacht das Laden erheblich.

In die Schnellladesäule RT175-S hat Tritium die neue Technologie erstmals integriert. Für Unternehmenschefin Jane Hunter bedeutet Plug&Charge, dass „das Fahrzeug zur Kreditkarte wird, sobald es mit dem Ladegerät spricht“. Dieser Komfort und die Ladeleistung von bis zu 175 kW seien ideal für Flotten und Nutzfahrzeuge, um diese schneller wieder auf die Straße zu bekommen, äußerte Hunter bei der gestern live im Web übertragenen Produktpräsentation. Im kalifornischen Long Beach gibt es einen Standort, wo das neue Ladegerät bereits installiert ist. Das Unternehmen gibt außerdem an, bereits Verkaufsgespräche mit Ladenetzbetreibern in Europa zu führen.

Das flüssigkeitsgekühlte Ladegerät hat eine schlanke und kompakte Form, sodass „Kunden leicht von einem 50-kW-Ladegerät mit der gleichen Grundfläche aufrüsten können“. Das Äußere der Ladesäule sei wie alle Tritium-Ladegeräte flexibel an die Designs verschiedener Anbieter anpassbar. Tesla-Besitzer könnten die RT175-S mit Hilfe eines Adapters nutzen, den Tesla online anbietet. Laut Herstellerangaben verträgt die Ladesäule sowohl extreme Hitze als auch extreme Kälte. Bei 40 Grad Celsius seien 175 kW im Dauerbetrieb, bei 50 Grad Celsius noch 150 kW gewährleistet. Am anderen Ende der Skala komme die Säule durch ein spezielles Kälte-Kit mit Temperaturen bis – 22 °C zurecht.

Tritium stattet unter anderem Ionity-Standorte mit seiner Hardware aus. Von den geplanten 400 Standorten in ganz Europa werden die Australier mindestens 220 mit ihren Ladesäulen bestücken. Vergangenes Jahr wurden die bereits vorhandenen Tritium-Standorte im Ionity-Netzwerk mit flüssigkeitsgekühlten Kabeln nachgerüstet, wodurch dort nun Ladeleistungen von bis zu 350 kW möglich sind.
electrive.com, tritium.com.au

1 Kommentar

zu „Tritium stellt Plug&Charge-fähige Ladesäule vor“
Peter Weber
20.08.2020 um 12:48
Na dann hoffen wir mal, dass Tritium auch an ablesbare Displays gedacht hat ;-)Plug&Charge ist eine tolle Sache. Jedoch solange es einen Tarif-Dschungel gibt, birgt es auch eine Gefahr. Ich möchte das nicht schlecht reden, aber nach dem sich jetzt auch Maingau von der "einfachen" Preisgestaltung verabschiedet hat, wüsste ich nicht, welche Karte oder Tarif ich hinterlegen sollte/müsste. Oder kann man später auf einem europaweiten Portal für jeden Anbieter eine andere Karte/Tarif hinterlegen. Fragen über Fragen. Letzt endlich ist der Erfolg von der Einfachheit des Systems abhängig.

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