Sono Motors tritt der Fair Cobalt Alliance bei
Das in München ansässige Startup Sono Motors wird als erster Elektrofahrzeug-Hersteller Mitglied der Fair Cobalt Alliance. Bei der Aktionsplattform handelt es sich um eine Initiative zur Förderung von gerechter abgebautem Kobalt im Kleinbergbau in der Demokratischen Republik Kongo.
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Die Fair Cobalt Alliance wurde von dem Smartphone-Hersteller Fairphone, Signify und Huayou in Zusammenarbeit mit der Impact Facility ins Leben gerufen. Sono Motors sieht in der Fair Cobalt Alliance ein großes Potenzial, den Kobaltbergbau in der Demokratischen Republik Kongo gerechter und transparenter zu gestalten.
„Es gibt im Moment kein fair zertifiziertes Kobalt auf dem Markt und wir wollen dazu beitragen, das zu ändern“, schreibt das Unternehmen. „Immerhin haben wir vor, 260.000 Sion bis 2027 zu bauen. Das ist eine beträchtliche Menge Kobalt, die aus der Erde gewonnen, verarbeitet und transportiert werden muss. Wir wollen, dass dies unter fairen Bedingungen geschieht, auch wenn wir wissen, dass Veränderungen nicht über Nacht geschehen.“
Das Problembewusstsein in Sachen Kobaltabbau wächst bei Herstellern weltweit. Während einige, wie BMW, auf Abbaugebiete außerhalb des Kongo ausweichen, setzen andere, etwa Volvo, auf Investitionen in die Blockchain-Technologie, um die manipulationssichere Rückverfolgbarkeit von Materialien zu gewährleisten. Grundsätzlich strebt ein Großteil der Branche danach, den Kobaltanteil in Batterien zu verkleinern, um ihre Abhängigkeit von diesem kostspieligen und kritischen Element zu reduzieren. Erst kürzlich hat beispielsweise Panasonic angekündigt, „in zwei bis drei Jahren“ eine kobaltfreie Version der 2170er-Batteriezellen für Tesla auf den Markt zu bringen.
Sono Motors hat sich nun also dazu entschieden, ebenfalls einen Beitrag zu leisten und der Fair Cobalt Alliance beizutreten. Das Münchner Unternehmen hat bekanntlich eine nervenaufreibende Phase hinter sich: Nachdem die Verhandlungen mit einem Finanzinvestor 2019 gescheitert waren, hatten die Gründer und CEOs Laurin Hahn und Jona Christians im Dezember 2019 eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um 50 Millionen Euro für den weiteren Geschäftsbetrieb einzunehmen. Nach einer Verlängerung bis Mitte Januar 2020 wurde dieser Betrag auch erreicht.
Was den Debütstromer Sion angeht, will Sono Motors von der aktuellen Version zwei Prototypen bauen. Zudem wird weiter in die Entwicklung der „goSono“-App und das Backend investiert.
Update 09.09.2020: Kurz nachdem Sono Motors als erster Elektrofahrzeug-Hersteller der Fair Cobalt Alliance beitrat, konnte die Initiative zur Förderung von gerechter abgebautem Kobalt im Kleinbergbau in der Demokratischen Republik Kongo einen weiteren E-Auto-Hersteller als Unterstützer gewinnen – einen äußerst prominenten noch dazu: Auch Tesla ist nun Mitglied der Fair Cobalt Alliance.
Der Beitritt von Tesla kommt nicht von ungefähr: Der kalifornische Elektroautobauer hat im Sommer eine Vereinbarung mit dem Bergbau-Konzern Glencore getroffen. Demnach wird Glencore bis zu 6.000 Tonnen Kobalt pro Jahr aus der Demokratischen Republik Kongo an Tesla liefern. Der selbst nicht unumstrittene Bergbaukonzern ist bereits Mitglied der Fair Cobalt Alliance. Dass sich Tesla als Kunde nun ebenfalls direkt in der Initiative engagiert, ergibt durchaus Sinn.
sonomotors.com, impactfacility.com, teslarati.com, tesmanian.com, bnnbloomberg.ca (alle drei Update)
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