Artemis: Audi soll E-Limousine als Flaggschiff planen
Zu der von Audi angekündigten Taskforce Artemis für hochautomatisierte Elektroautos gibt es nun Details. So wird das erste Projekt eine E-Limousine der Oberklasse sein, die unter dem Arbeitstitel „Landjet“ entwickelt und oberhalb des bisherigen Topmodells A8 angesiedelt wird – möglicherweise als A9.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, will Audi mit der Stromlimousine einen Gegenentwurf zur nächsten Generation des Tesla Model S auf den Markt bringen. Das künftige Topmodell der Ingolstädter soll eine neue Softwareplattform erhalten und 650 km Reichweite bieten. Außerdem ist geplant, auf Basis des neuen Audi-Flaggschiffs auch Ableger für Porsche und Bentley zu entwickeln.
Die Produktion und der Verkauf sollen 2024 starten – Gerüchte zu einem rein elektrischen A9 gab es bereits im Juli. Angepeilt werde weltweit ein jährlicher Absatz von 15.000 bis 20.000 Fahrzeugen, heißt es in dem Bericht des Wirtschaftsmagazins weiter. Die Entwicklung des Fahrzeugs werde „einige Milliarden Euro kosten“.
Angekündigt hatte Audi das Artemis-Projekt im Mai als Initiative zur „Entwicklung neuer Technologien rund um das elektrische, hochautomatisierte Fahren mit konkretem Modellbezug“. Schnell und unbürokratisch solle im ersten Schritt ein wegweisendes Modell entwickelt werden, ließ Markus Duesmann seinerzeit nur zwei Monate nach Antritt des CEO-Postens bei Audi verlauten. Für Artemis hat Duesmann eine Taskforce aus Automobil- und Technologieexperten mobilisiert, an dessen Kopf Alex Hitzinger steht, seines Zeichens Motorsport-Chefingenieur und aktuell Treiber des autonomen Fahrens im Konzern.
Neben der oben genannten E-Limousine für 2024 umfasst die Mission auch die Schaffung eines Ökosystems samt neuer Geschäftsmodelle rund um das Auto herum. Der „Spiegel“ berichtete Mitte Juli über ein Vorhaben, das dieser Beschreibung entspricht: Laut dem Magazin plant Volkswagen ein eigenes Schnellladenetz in ganz Europa, das zunächst nur Audi-, später dann auch Porsche-Fahrern offenstehen soll. Und vor allem: Die Vorbereitungen dafür sollen im Artemis-Projekt getroffen werden. Diese Informationen hat der „Spiegel“ nach eigenen Angaben „aus Projektkreisen“ erfahren.
Das „Handelsblatt“ schreibt jetzt, dass die 250 Mitarbeiter große Einheit quasi außerhalb der behäbigen Unternehmensstruktur wie ein Rennstall arbeiten soll. Ziel sei es, den technologischen Vorsprung von Tesla in den Bereichen Software-Architektur, Digitalisierung und Batterie aufzuholen.
handelsblatt.com
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