Kyburz öffnet hausinterne Batterie-Recyclinganlage
Der Schweizer Elektrofahrzeug-Hersteller Kyburz hat in Freienstein im Kanton Zürich eine Batterie-Recycling-Anlage in Betrieb genommen. Das dort angewandte Recycling-Verfahren erlaubt es nach Angaben des Unternehmens, bis zu 91 Prozent der enthaltenen Metalle wiederzugewinnen.
Kyburz ist bekannt für seine elektrischen Cargo-Dreiräder, die unter anderem bei der schweizerischen Post und der australischen Post zum Einsatz kommen. Zum Recycling der Lithium-Eisenphosphat-Batterien an Bord der E-Fahrzeuge hat das Unternehmen nun eine hauseigene Anlage eingeweiht. Langfristiges Ziel sei es, „alle je von Kyburz verbauten LiFePO4-Batterien wieder zurück in die Ausgangsstoffe zu zerlegen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. In der ersten Ausbaustufe sollen rund 4.000 Zellen pro Jahr verarbeitet werden. Im Endausbau wird die Anlage nach Angaben von Kyburz eine Kapazität von bis zu 24.000 Zellen pro Jahr erreichen, was der Jahresproduktion von 3.000 Fahrzeugen entspricht.
Das Verfahren hat der Hersteller auf Basis der Bachelorarbeit eines Mitarbeiters und mit Unterstützung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelt. Eckpunkte des Ansatzes sind das optimale Entladen der Batterien, eine sorgfältige Zellenzerlegung und eine Aufreinigung mittels Wasser. Chemikalien kommen laut Kyburz keine zum Einsatz. Ganz im Gegensatz zur herkömmlichen Praxis: „Bisher wurden die Lithiumbatterien der Fahrzeuge extern recycelt, wobei die gängigen Verfahren aus unserer Sicht zu wenig nachhaltig sind“, heißt es aus der Unternehmenszentrale.
Laut Kyburz lässt sich der Recycling-Ansatz eins-zu-eins auf einen Großteil der Akkus übertragen, die bei Hausspeichern zum Einsatz kommen. Unter Verwendung von bestimmten Chemikalien eigne sich der Verarbeitungsprozess außerdem auch für das Recycling anderer Lithiumbatterietypen, etwa Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan-Batterien (NMC) oder Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Batterien (NCA).
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