Juice stellt Juice Booster 3 Air vor
Der Schweizer Ladeinfrastruktur-Anbieter hat mit dem Juice Charger 3 Air eine neue mobile Ladestation vorgestellt. Neben der kompakteren und leistungsfähigeren Hardware soll sich das Gerät vor allem durch eine neue Software-Lösung auszeichnen – von der auch die anderen Produkte von Juice profitieren sollen.
Der Juice Booster 3 Air soll den bekannten Juice Booster 2 nicht ersetzen, sondern ergänzen. Der Juice Booster 2 ist laut dem Unternehmen eine „3 in 1“-Lösung (mobiles Laden, Laden zu Hause und der Einsatz als Typ-2-Kabel), der neue Air soll eine „6 in 1“-Lösung bieten. Neben den Funktionen des Juice Booster 2 bietet der Air noch ein Zugangsmanagement mit Authentifizierung, ein Lastmanagement und die Anbindung an das Backend.
Dabei ist auch die Hardware anders: Während das Gehäuse des Juice Booster 2 484 Milliliter fasst, ist das Gehäuse des neuen Produkts nur noch 280 Milliliter groß. „Das ist kleiner als eine Cola-Dose“, sagt Juice-CEO Christop Erni bei der Vorstellung des Produkts in München.
Der Verkauf soll Anfang 2021 anlaufen, zu einem „vernünftigen Preis“, wie Erni ankündigt. Noch würden die letzten Tests und Freigaben laufen. Noch vor dem Marktstart soll es einen Vorverkauf gegen.
Trotz der neuen Hardware sieht Erni das große Differenzierungsmerkmal in der tiefen Integration der Software. „Man könnte aufgrund unserer physischen Produkte denken, dass wir ein Hardware-Unternehmen sind“, sagt der Unternehmensgründer. „Tief im Inneren sind wir aber ein Software-Unternehmen, denn um das Laden intelligent zu machen, brauchen wir eine gute Software.“
Diese Software-Lösung nennt das Unternehmen „J+“, das alle Funktionen rund um das Laden abdecken soll – von der Anbindung an das Backend, das Lastmanagement, und der Abrechnung. Das Interessante: Alle Produkte der Schweizer, die über das „J+“-Logo verfügen, sollen nahtlos miteinander zusammenarbeiten können.
Werden etwa in einem Haushalt zwei Juice Booster per QR-Code miteinander gekoppelt, kommunizieren diese über die Software miteinander und stimmen die Ladevorgänge so ab, um die verfügbare Energie des Hausanschlusses, des Heimspeichers oder der Photovoltaikanlage optimal zu nutzen. Wird später ein stationärer Juice Charger installiert, kann auch dieser in das lokale System eingebunden werden. Die selbe Software-Lösung soll aber auch im größeren Maßstab für Parkplätze genutzt werden können – etwa in Wohnhäusern, auf Mitarbeiter-Parkplätzen oder öffentlichen Parkhäusern.
Dabei nutzt das Unternehmen die eigene Entwicklungsphilosophie aus: Im Kern steht ein Produkt, der Juice Booster. Dieser wiederum ist in den Juice Charger integriert, dort allerdings mit einem Display versehen. Die Technologie des Juice Charger ist in der nächstgrößeren Ladelösung namens Juice Universal verbaut – und so weiter. Wird eine Lösung für den Juice Booster entwickelt, ist sie auch mit allen anderen Produkten des Hauses kompatibel.
„Charging as a Service“ für 69 Euro pro Monat
Ebenfalls vorgestellt wurde bei dem Event in München der Juice Charger 3. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal des Chargers ist (neben dem integrierten Juice Booster 3 Air) ein neuartiger Touchscreen. Dieser soll auch von Smartphones bekannte Touch-Gesten unterstützen, um etwa nach dem Starten des Ladevorgangs per Google Maps ein nahegelegenes Restaurant zu finden. Für dieses Beispiel könnte der Nutzer aber auch direkt sein Smartphone nutzen. Wir sind gespannt, für welche Dienste Juice diese Funktion künftig nutzen wird.
Möglich werden solche rechenintensiveren Anwendungen durch einen eigenen Prozessor, von dem Unternehmen „Juice Jet Engine“ genannt. Der Quad-Core-Prozessor soll dabei eine zukunftssichere Rechenleistung bieten. „Wir wissen nicht, welche Anforderungen der Gesetzgeber in verschiedenen Märkten künftig an uns stellt“, so Erni. „Deshalb halten wir ausreichend Rechenleistung vor, um auch auf künftige Vorgaben reagieren zu können.“
Zudem will Juice Technology mit einem umfassenden „Charging as a Service“ die Hürden für Privatleute und Parkraumbetreiber senken. Ein Miet-Angebot für 69 Euro pro Monat enthält einen Juice Charger, eine Abrechnungslösung, das Lastmanagement über die „J+“-Software und kostenfreie Upgrades.
Juice selbst hatte im Vorfeld des Event von nur einem neuen Produkt gesprochen, hier war offenkundig der Juice Booster 3 Air gemeint – alle weiteren Produktneuheiten wie die Software-Lösung und der stationäre Charger wurden um die mobile Ladestation herum entwickelt. Wie bei Juice Technology üblich wurde das Produkt äußert selbstbewusst als „bahnbrechend“ und „Game Changer“ angekündigt, das den „Markt für Elektromobilität nachhaltig verändern“ werde. Das Unternehmen ist für seine plakativen Marketing-Aktionen bekannt. Um die Robustheit der mobilen Ladestation Juice Booster zu demonstrieren, wurde sie für ein Video von einem Panzer überfahren.
Quelle: Info per E-Mail und Livestream
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