Scania startet Verkauf von BEV- und PHEV-Lkw

Scania hat den offiziellen Marktstart für seinen rein Batterie-elektrischen Lkw und seinen Plug-in-Hybrid-Lkw verkündet. Mit den beiden Modellen will sich die VW-Marke zunächst vor allem auf städtische Anwendungen konzentrieren.

Der BEV-Lkw von Scania leistet 230 kW und wird mit Batteriekapazitäten von 165 und 300 kWh für Reichweiten von bis zu 250 km angeboten. Der PHEV-Lkw schafft laut Scania immerhin 60 Kilometer rein elektrisch. Preise werden in der Mitteilung nicht genannt.

Beide Modelle basieren auf dem modularen System des schwedischen Herstellers und sind jeweils mit den für den städtischen Betrieb optimierten Fahrerkabinen der L- und P-Serie erhältlich. Zudem sind verschiedene Aufbauten möglich, Scania nennt in der Mitteilung einen Kühlkoffer, Kipper, Betonmischer und Müllsammler als Beispiele – sowie Sonderfahrzeuge für Feuerwehr- und Rettungsdienste.

Bei dem schlicht Scania BEV genannten E-Lkw können die Kunden auch die Batteriegröße wählen: Mit fünf Modulen liegt die Kapazität bei 165 kWh, mit neun Modulen bei 300 kWh. Letztere sorgt für eine Reichweite von 250 Kilometern, die kleine Batterie für 130 Kilometer. Ein Modul ist in dem frei gewordenen Motortunnel platziert, die anderen vier oder acht Module im Fahrgestell. Der E-Motor leistet 230 kW.

Der E-Lkw wird per CCS mit bis zu 130 kW geladen. Für die kleine Batterie ergibt sich eine Ladezeit von 55 Minuten, bei dem 300-kWh-Akku sind es 100 Minuten. Wenn die Batterie nicht ganz entladen ist, dürften aber 30-45 Minuten in den meisten Fällen ausreichen, genügend Strom für die nächste Etappe nachzuladen – falls im städtischen Einsatz überhaupt während der Tour nachgeladen werden muss.

Anders sieht es bei Langstrecken-Lkw aus, die Scania ebenfalls angehen will. „Wir werden in den kommenden Jahren jährlich elektrifizierte Produkte für unser gesamtes Sortiment auf den Markt bringen und organisieren derzeit unsere Produktion zu diesem Zweck neu“, sagt Scania-CEO Henrik Henriksson. „Von besonderer Bedeutung ist, dass wir in einigen Jahren auch Elektrofahrzeuge für große Entfernungen einführen werden.“ Henriksson spielt hier auf die obligatorischen 45-minütigen Ruhezeiten der Fahrer an, die zum Laden der Batterie ausreichen sollen. Sprich: Die Ladeleistung dürfte bei künftigen Modellen weiter steigen.

Der Scania PHEV soll in 35 Minuten von 0 auf 80 Prozent geladen werden können. Hier sind aus Platzgründen allerdings nur drei Module verbaut, die Kapazität liegt bei 90 kWh. Der E-Motor in dem Hybrid leistet 115 kW, der Verbrenner leistet zwischen 205 und 265 kW.

„Wir sind davon überzeugt, dass fortschrittliche Kunden den Weg in die Elektrifizierung ebnen werden, indem sie erste Schritte unternehmen, um ihre Flotten zukunftssicher zu machen“, sagt Anders Lampinen, Director New Technologies. „In großen Transportunternehmen mit großen Flotten bietet die Implementierung ihnen die Möglichkeit, frühzeitig Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.“

Bei einem Punkt müssen sich die Kunden umgewöhnen, zumindest beim Scania BEV: Weitere Verbraucher werden nicht an die Schnittstelle, die üblicherweise am Motor oder Getriebe sitzt, angeschlossen. Hierfür gibt es eine am Chassis montierte DC-Box, die etwa für Kühlaggregate oder einen kleinen Ladekran bis zu 60 kW zur Verfügung stellt.
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