Evergrande: Aktienverkauf bringt eine halbe Milliarde Dollar
Evergrande New Energy Vehicle, der E-Auto-Ableger der chinesischen Evergrande Group, hat sich über den Verkauf eigener Aktien an eine Reihe externer Investoren rund eine halbe Milliarde US-Dollar an frischem Kapital beschafft. Unter den Investoren sind prominente Namen wie Tencent und Didi Chuxing.
Konkret geht es um 176,58 Millionen bestehende Aktien für mindestens sechs Kapitalanleger, die damit etwa zwei Prozent der Anteile am Unternehmen erhalten. Die Evergrande Group selbst hält nach der Transaktion noch 72,95 Prozent der Anteile. Wofür die neuen Mittel eingesetzt werden sollen, gibt der chinesische Konzern nicht preis. Die Rede ist nur von „allgemeinen Unternehmenszwecken“.
Evergrande verfolgt äußerst ambitionierte Elektroauto-Pläne und hat Anfang August seine ersten sechs Modelle angekündigt, die unter der Marke Hengchi angeboten werden sollen. Sie sind recht simpel von 1 bis 6 durchnummeriert (Hengchi 1 bis Hengchi 6) und umfassen verschiedene Karosserieformen von Limousinen über SUV bis zu einem Siebensitzer-Van. Technische Details haben die Chinesen noch nicht genannt, ebenso keinen genauen Zeitplan, wann Hengchi 2 bis 6 in Produktion gehen sollen.
Bekannt ist dagegen, dass die Serienproduktion des ersten Modells Hengchi 1 2021 starten soll. Bei dem Spatenstich für die E-Antriebs-Fabrik im Mai hieß es noch, der Hengchi 1 solle in der ersten Jahreshälfte 2020 vorgestellt und ab 2021 in Serie gebaut werden. Statt einer detaillierteren Vorstellung des Hengchi 1 gab es Anfang August im Endeffekt einen Ausblick auf die ersten sechs Baureihen.
Evergrande ist dem chinesischen E-Auto-Markt seit 2018 ein Begriff. Seinerzeit kündigte die Konzerngruppe über ihre Tochtergesellschaft Evergrande Health ambitionierte Pläne im E-Auto-Sektor an. Im Sommer wurde die Konzerntochter nun von „Evergrande Health Industry Group Ltd“ in „China Evergrande New Energy Vehicle Group Limited“ umbenannt. In Kurzform soll das Unternehmen „Evergrande Auto“ genannt werden. Die Umbenennung begründete der Vorstand damit, dass sich die New Energy Vehicles zu seinem wichtigsten Geschäftszweig entwickelt hätten.
Der chinesische Konzern ist ursprünglich mit Immobilien groß geworden und will nun zu einem der größten Produzenten von New Energy Vehicles aufsteigen. Bisher hatte Evergrande Know-how vor allem zugekauft – entweder per Übernahme wie im Falle von NEVS, per Teil-Einstieg wie bei Koenigsegg, per Joint Venture wie bei Hofer oder per Kooperation wie bei der FEV Group, EDAG, der IAV Group, AVL und Magna.
reuters.com, caixinglobal.com, gasgoo.com, hkexnews.hk (PDF)
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