Grünheide: Tesla beantragt Rodung weiterer 100 Hektar

Tesla hat beim Land Brandenburg einen Antrag auf die Rodung von weiteren 100 Hektar Wald auf seinem Gelände in Grünheide gestellt. Außerdem sind jetzt die Baupläne des US-Elektroautobauers für seine jüngste Gigafactory im US-Bundesstaat Texas publik gemacht worden.

Zunächst nach Grünheide: Dort hat Tesla bereits 90 Hektar Wald gerodet. Nun sollen wie angekündigt noch einmal 100 Hektar folgen. Dazu hat das Unternehmen inzwischen einen Vorab-Antrag eingereicht. Das hat das Referat Immissionsschutz im Umweltministerium Brandenburgs jetzt bestätigt. Noch ist unklar, ob im Zuge der Antragsprüfung auch eine Umweltprüfung fällig wird. Dies würde das Verfahren verkomplizieren. Ursprünglich hatte Tesla vor, nur die Hälfte seines 300 Hektar großen Geländes zu roden. Im Juni legte das Unternehmen dann aber überarbeitete Pläne vor, wonach die Rodungsfläche gut 190 Hektar umfassen soll.

Laut dem Portal Teslamag liegt zudem ein zweiter neuer Vorab-Antrag vor. Zu den Inhalten gibt es keine konkreten Angaben. Teslas Chef für das Giga-Projekt, Evan Horetsky, habe aber vergangene Woche durchblicken lassen, dass es dabei schon um Produktionstechnik gehen könnte, heißt es in dem Bericht weiter.

Bekanntlich fußen Teslas Baufortschritte für die Gigafactory 4 in Grünheide bis dato allein auf vorläufigen Genehmigungen, die das Bundesimmissionsschutzgesetz ermöglicht. Die endgültige umweltrechtliche Genehmigung soll laut Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach bis Mitte Dezember 2020 vorliegen. Ab dem 23. September sollen die inzwischen insgesamt 406 Einwendungen gegen das Bauvorhaben geklärt werden.

Neben dem geschätzten Datum für die umweltrechtliche Genehmigung hat sich Steinbach vergangene Woche auch zu der erwarteten Beschäftigung in der neuen Fabrik geäußert. Der Minister hält es für möglich, dass die Fabrik perspektivisch für die nächsten zehn Jahre je nach Marktsituation bis zu 40.000 Mitarbeiter haben könnte. Für die ersten 6.000 der zunächst geplanten 12.000 Stellen liegen laut Landesregierung die Anforderungsprofile vor – sowohl in der Produktion als auch der Verwaltung.

Derweil kursieren inzwischen auch Teslas Baupläne für die neue US-Gigafactory in Texas im Internet. Sie liefern einen Ausblick auf das geplante Werk, in dem allen voran der Cybertruck, aber auch das Model 3, Model Y sowie der E-Lkw Semi gefertigt werden sollen. Auffällig ist die optische Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Plan für die Gigafactory 1 in Nevada (die bis dato nicht fertiggestellt ist). Laut einem vergangene Woche veröffentlichten Medienbericht könnte in der Fabrik in Austin, deren Bau deutlich nach Grünheide begonnen hat, bereits im Mai 2021 die Testproduktion des Cybertrucks anlaufen. Quelle für diese Aussage sind geleakte Screenshots aus einer Tesla-Präsentation für die Stadt Austin, die von dem Portal „Tesla Motors Club“ veröffentlicht wurden.
automobilwoche.de (Rodungspläne), teslamag.de (Produktionstechnik), teslarati.com, electrek.co (beide Texas)

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