VanMoof sammelt 34 Millionen Euro ein

Der niederländische E-Bike-Hersteller VanMoof hat weitere 34 Millionen Euro von Investoren einsammeln können. Die Finanzierung der B-Serie erfolgt wenige Monate nach einer 12,5 Millionen Euro Investition im Mai, und soll VanMoofs globale Expansion unterstützen.

Ziel ist es, dem Unternehmen einen höheren Marktanteil für E-Bikes in Europa, Nordamerika und Japan zu sichern. Die neue Finanzierung bringt VanMoofs Gesamtsumme auf 61 Millionen Euro.

VanMoof wurde 2009 von den Brüdern Taco und Ties Carlier gegründet, das Unternehmen ist auf E-Bikes spezialisiert. Die hochwertigen Räder des Amsterdamer Startups verkauften sich bereits gut, der Corona-bedingte Lockdown hat aber offenbar für einen wahren Auftrags-Boom gesorgt: Global lag das Wachstum in dieser Zeit bei 220 Prozent. Alleine von Januar bis Ende April 2020 verkaufte das Unternehmen mehr E-Bikes als 2018 und 2019 zusammen. Dabei war Deutschland der größte und schnellste Wachstumsmarkt – mit einem Wachstum von 323 Prozent entfällt rund die Hälfte des VanMoof-Geschäfts inzwischen auf die Bundesrepublik.

Eine Entwicklung, die auch Investoren überzeugt und Hoffnungen auf eine längere Wachstumsperiode geweckt haben dürfte. An der B-Serie haben sich das Risikokapitalunternehmen Balderton Capital, der amerikanische Investmentfonds Norwest Venture Partners und der britische Risikokapitalgeber Felix Capital beteiligt.

Ties Carlier sieht den Erfolg der E-Bikes als „unvermeidlich“, Covid-19 haben diese Entwicklungen aber beschleunigt. „Social Distancing ist die neue Realität, und öffentliche Verkehrsmittel, sowie lange Wartezeiten im Verkehr sind unattraktiver als je zuvor“, sagt der jüngere der Carlier-Brüder. „Die Einführung von E-Bikes im täglichen Stadtverkehr ist ein unvermeidlicher globaler Trend, der sich seit vielen Jahren anbahnt.“

Mit den 34 Millionen Euro sollen neben der Expansion weitere Projekte finanziert werden: Die Lieferzeiten sollen sinken, aber auch Services über die VanMoof-App erweitert werden. Die Fahrräder des Unternehmens – aktuell heißen die Modelle S3 und X3 – verfügen über einen eingebauten GPS-Empfänger. Damit können die Fahrräder im Falle eines Diebstahls geortet werden und von eigens engagierten „Bike Huntern“ den Kunden zurückgegeben werden. Über solche Dienste (für knapp 100 Euro pro Jahr) erzielt das Unternehmen Umsätze über den reinen Verkauf der Räder hinaus. Mit rund 2.000 Euro sind diese oft günstiger als jene der Konkurrenz.

Inzwischen sind bei VanMoof 290 Mitarbeiter beschäftigt, dieses Jahr soll das Umsatzziel von 100 Millionen Euro erreicht werden – 2018 waren es noch zehn Millionen Euro.
handelsblatt.com, gruenderszene.de, vanmoof.com

3 Kommentare

zu „VanMoof sammelt 34 Millionen Euro ein“
Sven
18.09.2020 um 08:35
Sind die Räder StVZO konform? Das Vorderlicht lenkt nicht mit und die Turbo-Funktion scheint mir nicht den Pedelec-Vorschriften zu entsprechen.
Dr. Dr. Gernot Knecht
28.09.2020 um 10:53
Das ist kein Pedelec.
JK
20.09.2020 um 18:18
Die Räder haben interessante Features, die meiner Meinung nach aber noch nicht ganz alltagstauglich sind. Was mit negativ auffiel ist, dass die Unterstützungstufen nur im Stand geändert werden konnten und dass die automatische Gangschaltung viel viel Potential nach oben hat. In einigen Jahren und Revisionen könnte ich mir vorstellen so ein Fahrrad zu kaufen. Aktuell hat es noch einige Kinderkrankheiten.

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